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Dienstag
25.09.2018

Werbung

Die AG für Werbemedienforschung Wemf muss auf Druck von Sparvorgaben der Verleger ihre Forschungskosten senken.

Das bekommt nun die Werbebranche zu spüren. Bereits diesen Herbst sollen die Leserschaftszahlen der MACH basic nicht mehr auf den letzten zwei Semestern, sondern neu auf den letzten vier Semestern berechnet werden, wie der Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA) und die Leading Swiss Agencies (LSA) in einer Mitteilung kritisieren.

Das bedeutet, dass die publizierten Leserschaftszahlen von allen Zeitungen und Zeitschriften dann auf Werten basieren, welche bis zu zwei Jahre alt sind. Nach Berechnungen der Wemf werden sich die Reichweiten von 250 Titeln durchschnittlich um zwei Prozentpunkte erhöhen.

Einzelne Titel «gewinnen» mit der Umstellung sogar bis zu acht Prozentpunkte, schreiben LSA und SWA. An dieser Verlängerung des Erhebungszeitraums haben die beiden Verbände gar keine Freude. «In Zeiten, in denen sich die Mediennutzung stark verändert, fordern die beiden Verbände erst recht, dass die Leserschaftszahlen möglichst aktuell berechnet werden.»

Die Leserzahlen und die Werbeumsätze gingen in den letzten Jahren in der Presse stetig zurück. Vor allem grosse Titel haben viele Leserverluste hinnehmen müssen. Trotzdem bleiben Printmedien eine wichtige Informationsquelle und damit auch ein wichtiger Werbekanal.

Im Jahr 2017 haben Werbeauftraggeber noch gut 1,1 Milliarden Franken in Zeitungen und Zeitschriften investiert. Deshalb sind aktuelle Leserschaftszahlen für die Mediaplanung nach wie vor sehr wichtig.

Die beiden Verbände zeigten sich gesprächsbereit für künftige Veränderungen in der Printforschung, wie sie schreiben. Die Geschäftsleitung der Wemf AG selber wird dann am Dienstagmorgen die methodischen Änderungen aus ihrer Sicht erklären.