Es ist nichts Neues, aber jetzt buchhalterisch verbürgt: Der Abwärtstrend bei den gedruckten Ausgaben geht weiter, während in den letzten Monaten die digitalen Ausgaben gefragt waren wie noch nie. Dieser Trend bestätigt die aktuelle Leserschaftsstudie der Wemf AG für Werbemedienforschung.
Wie sich aus den Tabellen herauslesen lässt, ist «20 Minuten» in der Deutschschweiz die mit Abstand am meisten gelesene Zeitung. Das Pendlerblatt erreicht laut der Studie über eine Million Leserinnen und Leser. Das sind aber 20 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Beim «Tages-Anzeiger» beträgt der Rückgang 4 Prozent. Beim «Blick» sind es 5, bei der «BZ/Bund» 8 Prozent Rückgang. Die «Neue Zürcher Zeitung» verliert 14 Prozent.
Auch die Sonntagspresse musste Federn lassen. Die «SonntagsZeitung» ist mit 459'000 Lesenden die reichweitenstärkste. Die Einbusse beträgt aber 5 Prozent. Die «Schweiz am Wochenende» musste 6 Prozent einbüssen. Der «SonntagsBlick» verzeichnet ein Minus von 15 Prozent. Die «NZZ am Sonntag» wird von 9 Prozent weniger Leuten gelesen.
Bei den Magazinen erreichen die «Coopzeitung» sowie das «Migros-Magazin» mit je über zwei Millionen die meisten Leserinnen und Leser. Für die «Coopzeitung» bedeutet das ein Plus von 2 Prozent. Das «Migros-Magazin» verliert hingegen 2 Prozent.
«Touring» bleibt stabil mit keiner Veränderung, der «Beobachter» verliert 13 Prozent, die «Schweizer Familie» 9. Böse ist das Erwachen für die «Schweizer Illustrierte»: minus 20 Prozent. Da geht es der «Schweizer Landliebe» aber nur ein bisschen besser mit minus 17. Die «Annabelle» schert in dieser Runde nicht aus mit minus 19 Prozent.
Bei den Polit-Magazinen büsst die «Weltwoche» 9 Prozent ein, «WOZ Die Wochenzeitung» kann sich hingegen mit einer schwarzen Null zufriedengeben. Die «Bilanz» verliert 11 Prozent.
Es gibt aber auch Gewinner. Bei diesen fällt auf, dass in der Krisenzeit Publikationen mit einem konkreten gesellschaftlichen Mehrwert ihre Auflagen steigern konnten. So hat das Eltern-Magazin «Fritz+Fränzi» 5'000 mehr Lesende erreichen können. Auch «UFA Revue» für Bauern und Bäuerinnen kann 2021 ihre Leserschaft um 3 Prozent steigern. Und weil wohl alle auf bessere Zeiten hoffen, hat das Magazin der Tradingplattform «Swissquote» ganze 14 Prozent zulegen können.