Die Crowdfunding-Plattform Wemakeit hat nach Österreich expandiert. Seit Januar unterhält die Schweizer Firma ein Büro in Wien. Simone Mathys-Parnreiter kümmert sich dort um die österreichischen Projekteingeber.
«Mathys-Parnreiter stammt aus der Schweiz, aber lebt seit mehreren Jahren in Wien», sagte Wemakeit-Co-Geschäftsleiterin Rea Eggli dem Klein Report. «Sie ist vor Ort zuständig für die Projektberatung und die Kommunikation.»
In Österreich gebe es heute kaum Möglichkeiten im Crowdfunding, begründet sie die Expansion ins Nachbarland. «Es gibt nur sehr kleine Anbieter oder solche, die auf Crowdinvesting spezialisert sind. Da sehen wir für uns eine grosse Chance, da wir bereits die zweitgrösste Plattform im deutschsprachigen Raum sind.»
Seit Ende 2014 sucht Wemakeit in Österreich nach geeigneten Projekten zum Start des österreichischen Ablegers wemakeit.at. Das Portal geht im März online.
Inzwischen beschäftigt Wemakeit laut Eggli acht Festangestellte, drei Partner und vier freischaffende Entwickler. Büros gibt es bisher in Zürich, Berlin, Lausanne und Wien.
Auf der Crowdfunding-Plattform von Wemakeit kamen seit der Gründung vor drei Jahren 7 500 000 Franken zusammen. Insgesamt 58 000 Leute haben über die Plattform ein Projekt unterstützt. Die Firma behält 10% von den erfolgreichen Projekten ein. 6% als Kommission und 4% als Transaktionsgebühr.
Anfangs wurde das Portal vor allem von Vertretern der Kulturszene genutzt. Inzwischen drehen sich aber 34% um andere Themen wie Essen, Design, Mode, Journalismus, Soziales oder Technologie.
«Wir wollen mehr Projekte ausserhalb der Kulturszene anziehen», sagte dazu Rea Eggli. «Dafür sind wir Partnerschaften mit der Christoph Merian Stiftung Basel sowie mit verschiedenen Schulen und anderen Institutionen eingegangen. Die Ausweitung des Themengebietes geschieht aber ohnehin mit den Projekteingaben. Von Anfang an gab es auch Projekte ausserhalb der Kulturszene.»
Wemakeit möchte dennoch breiter auf sich aufmerksam machen. Am Donnerstag startet deshalb die erste Testimonialkampagne. Prominente wie Regisseur Rolf Lyssy, Werber Frank Bodin oder Moderatorin und Produzentin Monika Schärer erklären in einem Film, was Wemakeit für sie bedeutet. Die Kampagne werde von Wemakeit und seinen Partnern auf dem viralen Weg verbreitet, erklärte Eggli.
Als weiteres Ziel möchte die Crowdfunding-Plattform Sponsoring- und Förderporgramme für Firmen und Stiftungen etablieren. Den Anfang macht die Swisscom mit «Music Booster». Eggli erklärt das Konzept: «Die Swisscom sponsert Nachwuchsbands. Sobald sie 33% der Zielsumme erreicht haben, legt die Swisscom weitere 33% drauf.»