Die Wettbewerbskommission (Weko) hat der Gründung des Joint Ventures zwischen AZ Medien und NZZ-Regionalmedien nach vertiefter Prüfung ohne Auflagen zugestimmt. Und auch die geplante Übernahme der Goldbach Group durch Tamedia haben die Wettbewerbshüter ohne Auflagen oder Bedingungen durchgewinkt.
Die Weko hat «keine Anzeichen für eine Gefährdung des Wettbewerbs» durch das neue Projekt CH Media festgestellt, wie die AZ Medien am Donnerstagmorgen mitteilen. Daran werden die beiden Unternehmen AZ Medien und NZZ-Mediengruppe zu gleichen Teilen beteiligt sein.
Es bestünden «zwar Anhaltspunkte, dass die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens von AZ Medien und NZZ in den Lesermärkten eine marktbeherrschende Stellung begründen oder verstärken könnte», so die Weko. Das betreffe insbesondere die Tageszeitungen in den Gebieten Solothurn und Aargau sowie den Zeitschriftenwerbemarkt im Bereich Gebäudetechnik. Zudem bestünden Anhaltspunkte für die Begründung oder Verstärkung einer gemeinsamen Marktbeherrschung mit der «Basler Zeitung» im Lesermarkt für Tageszeitungen im Gebiet Basel sowie mit der Tamedia-Gruppe und der Ringier-Gruppe im Lesermarkt für Sonntagszeitungen.
Korrekt formalistisch argumentiert die Weko: «Allerdings ist nicht zu erwarten, dass die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens den beteiligten Unternehmen die Möglichkeit der Beseitigung wirksamen Wettbewerbs auf den genannten Märkten eröffnet.»
Der Medienkonzern Tamedia wiederum wird die Übernahme in den nächsten zehn Börsentagen vornehmen, schreibt die Goldbach Group dazu. Die beiden Unternehmen wollen damit «ihre Stellung im Schweizer Werbemarkt stärken und gleichzeitig das Auslandsgeschäft, insbesondere in den Nachbarländern Deutschland und Österreich, ausbauen». Man könne den Kunden nun «reichweitenstarke Werbeangebote auf allen Kanälen anbieten».
Die Goldbach Group werde vom bestehenden Management weitergeführt. CEO Michi Frank erhalte als zusätzliches Mitglied Einsitz in die Unternehmensleitung von Tamedia.