Und wieder ist die Swisscom im Fokus der Wettbewerbshüter. Und wieder gehts um überhöhte Preise beim staatlichen Telekom-Konzern.
«Swisscom verlangt bei verschiedenen Ausschreibungen von Projekten zur Vernetzung von Unternehmensstandorten mutmasslich zu hohe Preise. Konkurrenten von Swisscom, das heisst andere Fernmeldeunternehmen, sind für solche Projekte auf die Netzwerkinfrastruktur von Swisscom angewiesen», schreibt die Wettbewerbskommission (Weko) am Dienstag über die neue Untersuchung.
Die Swisscom verrechne diesen dafür zu hohe Preise, «so dass sie kein konkurrenzfähiges Angebot einreichen können», so die Weko, die bereits 2015 den Telekom-Konzern wegen einer Ausschreibung für sein damals gleiches Verhalten wie im neuen Fall sanktioniert und mit einer Busse von 7,9 Millionen Franken gebüsst hatte.
Vor fünf Jahren reichte Sunrise die Anzeige ein. Auch damals zog Swisscom an die nächste höhere Instanz, so dass das Verfahren immer noch vor Bundesverwaltungsgericht hängig ist.
Die Schweizerische Post hatte vor zwölf Jahren die Breitbandanschlüsse ihrer Filialen und der Postomaten ausgeschrieben. Wie der Klein Report damals berichtete, gewann die Swisscom den Auftrag. Später kam heraus, dass der Telekom-Konzern ein Dumping-Angebot - das sogar unter den Grosshandelspreisen lag - eingereicht hatte und den Auftrag dementsprechend auch zugesprochen erhielt.
Nun gehen die Wettbewerbshüter den neuen Anhaltspunkten nach, «dass Swisscom ihre Marktposition im Bereich Breitbandanbindungen missbraucht».