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Dienstag
07.05.2013

Medien / Publizistik

Die Innerschweizer Publikation «Zentralplus» hat einige Wechsel auf der Redaktion zu verzeichnen. Die Zeitung, die im Januar 2013 startete, bekundet bei der Zusammenstellung des Teams noch Mühe. Vier Monate nach dem Start gab Co-Redaktionsleiterin Yvonne Anliker bekannt, dass sie ihre Stelle abgeben wird. Auch ein Verkaufsberater ist gegangen und in der Redaktion kommt es zu zwei weiteren Wechseln.

Die Nachfolge für Anliker, die im Oktober 2012 bei «Zentralplus» begann, ist geklärt. Sie wird ihre Stelle am 1. Juni an Alan Schweingruber (41) übergeben. Schweingruber war bis 2012 bei der «Neuen Luzerner Zeitung» als Redaktor tätig, unter anderem als stellvertretender Ressortleiter im Sport. Zuvor arbeitete er als Redaktor bei «20 Minuten» und beim «Blick» und veröffentlichte 2009 seinen Erstlingsroman «Kalter Honig».

Intern war der Wechsel so nicht geplant. «Nein, dies war so nicht vorgesehen», so Geschäftsleiter Christian Hug am Montag gegenüber dem Klein Report. «Es ist zweifellos eine belastende Herausforderung, eine neue Onlinepublikation mit aufzubauen. Ihr Netzwerk vor allem auch im Raum Zug wird uns zweifellos fehlen.» Der Wechsel sei zwar ein Verlust, Hug sieht aber auch Chancen. «Wir sehen den Wechsel als Chance, unser Profil zu schärfen und neue Ideen umzusetzen. Die Redaktion ist stark genug, dies positiv zu nutzen.»

«Es ist sehr spannend, beim Aufbau eines neuen Mediums mitzuhelfen. Ich jedenfalls habe mich deswegen im vergangenen Sommer auf die Stelle beworben», sagte Yvonne Anliker am Montag gegenüber dem Klein Report. «Ein Unternehmen aufzubauen, heisst aber auch, sehr viele administrative und organisatorische Aufgaben zu übernehmen.» Die Koordination und Organisation habe ihre 80-Prozent-Anstellung ausgefüllt.

Sie habe am Projekt aber auch die journalistische Ausrichtung auf Hintergrund, Analyse, tiefgreifende Recherchen und Qualität gereizt. Dem nachzugehen, habe sich aber schwierig gestaltet. «Es bleibt kaum Zeit, selber in die Tasten zu greifen», so Anliker. «Dies würde ich aber sehr gerne tun.» Dass die zweite Stelle der Co-Redaktionsleitung bislang nicht besetzt werden konnte, habe dies akzentuiert. Yvonne Anliker wird «Zentralplus» in Zukunft als Autorin zur Verfügung stehen, was sie daneben machen wird, wollte sie dem Klein Report nicht verraten.

Im Gegensatz zu Schweingruber haben die beiden neuen Redaktoren Marc Benedetti (49) und Flavia Rivola (35) ihre Stelle bei «Zentralplus» bereits angetreten. Sie ersetzen bisherige Mitarbeiter. «Zum Start von `Zentralplus` unterstützten uns zwei Personen befristet. Diese Verträge laufen nun aus», so Christian Hug. «Die Personen werden uns als Autoren weiterhin zur Verfügung stehen.» Mit den beiden Neuen arbeiten seit Mai sechs Personen fest auf der Redaktion.

Rivola trat ihre Stelle am 1. Mai an. Die Publizistikwissenschaftlerin war zuletzt Kommunikationsverantwortliche für das Thema Pärke beim Bundesamt für Umwelt und arbeitete zuvor unter anderem für die «Neue Zuger Zeitung». Benedetti stiess bereits im April zu «Zentralplus». Er war die letzten acht Jahre beim Fachverlag Hotellerie et Gastronomie in Luzern tätig. Davor arbeitete er bei der «Zürichsee-Zeitung» in Horgen.

Kein Nachfolger konnte bisher dagegen für den Verkaufsberater gefunden werden. Und eine Stelle in der Redaktion ist ebenfalls noch nicht besetzt. Dies ist die Stelle des zweiten Co-Redaktionsleiters mit Schwerpunkt Zug, die seit Ende des letzten Jahres ausgeschrieben ist und der Anliker bzw. Schweingruber unterstützen sollte. «Bei der Besetzung nehmen wir uns bewusst ausreichend Zeit, um die richtige Person zu finden», so Hug. «Leider sind gute Journalisten mit einem Netzwerk in der Zentralschweiz nicht einfach zu finden, besonders nicht für ein Start-up mit begrenzten Mitteln, das sich neben einem Monopolblatt behaupten muss.»

Abgesehen von den Schwierigkeiten, das richtige Personal zu finden, ist Hug mit dem Start des neuen Portals aber zufrieden. «Bei den Besucherzahlen liegen wir auf Kurs», sagte er dem Klein Report. «Inhaltlich fehlen uns manchmal noch die ganz guten politischen Geschichten und auch etwas die Kadenz, wir möchten uns aber auch ausreichend Zeit nehmen, unseren Stil und unseren Weg zu entwickeln. Es wäre vermessen, nach vier Monaten schon alles perfekt machen zu wollen.» Defizite gebe es zudem noch im Verkauf, was mit der Vakanz zusammenhänge.