Er war der Liebling Aller, der «Annabelle»-Leserinnen, der Ringier-Chefetage, der Werbekunden und der Swiss-Piloten: Walter Bosch, der nun so tief gefallen ist, wie es wohl niemand für möglich gehalten hatte: Vier Jahre Berufsverbot als Verwaltungsrat, am Mittwoch verhängt von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) für den früheren «Annabelle»- und «Blick»-Chefredaktor, Ringiermanager und Werber (Bosch und Butz), Swiss-Vizepräsidenten und KPT-Verwaltungsratspräsidenten.
Die Finma straft Bosch und seinen Vize Bernhard Liechti hart für ihre Rolle als KPT-Verwaltungsräte und wirft beiden schwere Pflichtverletzung vor. Dies im Zusammenhang mit dem geplanten Rückkauf von Aktien bei der (später gescheiterten) Fusion der Krankenkassen KPT und Sanitas. Laut Finma-Communiqué haben Bosch und Liechti bei der Festsetzung des Aktienpreises sowie bei Zahlungen aus Mandatverträgen an Verwaltungsräte die Regeln zum Umgang mit Interessenskonflikten unzureichend beachtet. Neben einem vierjährigen Berufsverbot als Verwaltungsräte müssen Bosch und Liechti auch ihre Bezüge bei der KPT seit 2009 abliefern.
Während Bosch und Liechte ankündigen, die Verfügung beim Bundesverwaltungsgericht anzufechten, fährt die Finma noch gröberes Geschütz auf und kündigt an, gegen Bosch und Liechti Strafanzeige wegen ungetreuer Geschäftsführung einzureichen.