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Samstag
24.09.2016

Medien / Publizistik

Verlegerverband-GAV-Verhandlungen-Klein-Report

Die Journalisten und Journalistinnen von Syndicom und Impressum begrüssen grundsätzlich den Entscheid, GAV-Verhandlungen aufzunehmen und damit den 12-jährigen GAV-losen Zustand zu beenden.

Die Bedingung, dass Impressum nicht «auf beiden Seiten des Verhandlungstisches» sein dürfe, könnte zum Beispiel auch durch die Sistierung der Impressum-Mitgliedschaft beim VSM erreicht werden, finden Urs Thalmann, Geschäftsführer Impressum, und Stephanie Vonarburg, Zentralsekretärin Syndicom.

«Syndicom und Impressum sind zuversichtlich, dass trotz der inhaltlich unterschiedlichen Ausgangspositionen tragfähige Lösungen für einen GAV gefunden werden können», so Vonarburg am Rande des Swiss Media Forums in Luzern gegenüber dem Klein Report.

Seit dem Grundsatzentscheid, den der VSM 2015 gefällt hatte, haben die Organisationen der Journalistinnen und Journalisten, Impressum und Syndicom, durch Umfragen, Besuche auf Redaktionen und Sensibilisierungsaktionen die Anforderungen der Medienschaffenden an einen GAV sondiert.

Auf diesen Erkenntnissen baut die Verhandlungsgrundlage der Arbeitnehmerseite auf. «Obwohl die Diskussionsgrundlage des Verbands Schweizer Medien inhaltlich sehr unterschiedlich ist, sind Impressum und Syndicom überzeugt, dass durch konstruktive Verhandlungen Lösungen gefunden werden können, die für die Journalistinnen und Journalisten einen Fortschritt bringen und für alle Medienunternehmen des VSM tragbar sind», glaubt Thalmann.

«Die vom Präsidium des Verbands Schweizer Medien vorgebrachte Bedingung, Impressum müsse vor Verhandlungsbeginn austreten, weil Impressum nicht assoziiertes Mitglied beim VSM und gleichzeitig GAV-Vertragspartner sein könne, ist erstaunlich», erklärt Thalmann weiter. «Während vieler Jahrzehnte war diese Mitgliedschaft nie ein Problem für eine funktionierende Sozialpartnerschaft, und die Journalistinnen und Journalisten von Impressum haben nie ihre Rollen verwechselt.»

Die Mitgliedschaft ist historisch gewachsen und ihre Beibehaltung ist Ausdruck der Loyalität der Medienschaffenden mit den Medienunternehmen. Warum die Mitgliedschaft dem VSM jetzt plötzlich ein Dorn im Auge ist, bleibt daher vorerst unbeantwortet.

«Ein neuer GAV wird nicht nur sichere Mindeststandards für die Arbeitsbedingungen definieren, sondern in vielen Bereichen für mehr Stabilität, Vertrauen und Zusammenarbeit in der Branche sorgen. Die vom Strukturwandel betroffene Branche wird insgesamt davon profitieren», so Vonarburg.

Weiter begrüssen Impressum und Syndicom ausdrücklich, dass der VSM den Entscheid, die Zahlungen an den Presserat zu sistieren, aufgehoben hat und nun weiterhin Zahlungen leisten wird. Damit bekennt sich der VSM weiterhin zu ethisch fundiertem Qualitätsjournalismus.