Erwin Bachmann tritt am Donnerstag als Verwaltungsratspräsident der LZ-Medien Holding AG zurück. «Die Herausforderungen sind sicher nicht kleiner geworden», sagt er in einem Interview in der hauseigenen «Neuen Luzerner Zeitung» zu den heutigen Herausforderungen der LZ-Medien. Weiter spricht er in der Mittwochsausgabe der Zeitung darüber, wie sich die Arbeit unter dem Dach der NZZ Mediengruppe verändert hat.
Angesprochen auf die Zukunft seines Verlags in Zeiten rückläufiger Umsätze aus dem «klassischen Geschäft» sagt Erwin Bachmann: «Heute sind wir mit der NZZ als Mutter in einem grösseren Verbund. Die LZ-Medien haben hier in der Region wirtschaftlich nach wie vor eine starke Stellung.»
Medienpolitisch halte er es aber für klug, wenn man die viel gepriesene Unabhängigkeit beibehalte. «Ich sehe keinen Erfolg in einem übergeordneten Produkt über mehrere Regionen hinweg. Daran glaube ich nicht. Unsere Stärke liegt in der Regionalisierung. Für das lohnt es sich einzustehen.»
Trotzdem sieht er die verstärkte Zusammenarbeit mit dem ebenfalls zur NZZ gehörenden «St. Galler Tagblatt» positiv. «Innerhalb einer grösseren Gruppe macht es durchaus Sinn, dass man nach Synergien sucht. Die liegen insbesondere im Finanz-, IT- und im Administrativbereich. Im publizistischen Bereich gibt es schon auch Synergien, beispielsweise im nationalen und internationalen Bereich», so Bachmann.
Auf die anschliessende Frage von Interviewer Roman Schenkel, stellvertretender Chefredaktor der «Neuen Luzerner Zeitung», wie viel Freiheit der Verwaltungsrat der LZ-Medien noch habe, antwortet Bachmann: «Der Verwaltungsrat kann schon rein rechtlich gesehen nicht fremdbestimmt sein. Er hat eine eigene Verantwortung und die muss er tragen. Aber durch die zentralisierte Organisation, wie man sie heute hat, werden viele Entscheide zentral getroffen, die früher in Luzern getroffen wurden.» Dabei habe einer, der schon lange dabei sei, mehr Mühe als einer, der frisch dazukomme, so der scheidende VR-Präsident weiter.
Für die Entwicklung im Inseratemarkt sieht der gelernte Werbefachmann die LZ-Medien indes gut gewappnet. So habe man rechtzeitig versucht, weniger printlastig zu werden und in die Breite zu wachsen. «Wir haben das Druckereigeschäft, und wir haben viel in die elektronischen Medien wie Radio und Fernsehen investiert», sagt er abschliessend. «Fairerweise» müsse man aber sagen, dass das traditionelle Geschäft nach wie vor mit Abstand den grössten Anteil am Umsatz beisteuere.