Die Zürcher Bank Vontobel steigt aus dem Projekt Internet-Bank «y-o-u» aus. Kostenrahmen und Zeithorizont hätten sich als nicht realisierbar erwiesen, schreibt die Privatbanken-Gruppe am Dienstag. Das vor einem Jahr lancierte Projekt hatte die Vontobel-Konzernrechnung mit 151 Mio. Fr. belastet. Die Internetbank «y-o-u» hatte Mitte Dezember von der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) die Bewilligung als Bank und als Effektenhändlerin erhalten. Tony Reis, VR-Präsident von «y-o-u»: «Von diesem Entscheid sind 40 Angestellte betroffen», sagte er der SDA. Es werde geprüft, wie sie in die Vontobel-Gruppe integriert werden könnten. Die Auflösung des Projekts sei äusserst komplex, da rund hundert Vertragspartner beteiligt seien. Gemäss Reis ist der Rückzug endgültig: «Ein weiteres Projekt steht nicht zur Debatte.» Die Bank konzentriere sich auf das Internet-Banking wie es im Rahmen der Vontobel-Gruppe bereits bestehe, hiess es. An «y-o-u» ist auch das Software-Unternehmen Think Tools mit 18% beteiligt. Deren Aktien sind am Dienstagmorgen eingebrochen, nach Bekanntwerden der Einstellung der Internet-Bank. Der Vontobel-Gruppe gehören nach eigenen Angaben etwa zwei Drittel der Anteile, die übrigen Aktien lägen im Einflussbereich der Bank.
Dienstag
27.02.2001