Die Delegiertenversammlung der SRG hat die Vakanz an der Spitze des Verwaltungsrates mit einer Übergangslösung gelöst: Viktor Baumeler ist per sofort zum neuen Präsidenten gewählt worden, «bis längstens 2017», wie die SRG am Freitag bekannt gab.
Bestätigt worden sind für die Amtsperiode 2016 bis 2019 Lucy Küng und Regula Bührer-Fecker. «Einstimmig beschlossen die Delegierten die Mittelzuweisung 2016, die auch die Vorgaben des SRG-Sparprogramms berücksichtigt», heisst es weiter.
Viktor Baumeler war von 2008 bis 2015 Präsident der Regionalgesellschaft SRG Deutschschweiz. Seit acht Jahren ist er Verwaltungsrat der SRG und von 2012 bis 2015 Vizepräsident des Gremiums.
Baumeler ist ausserhalb der SRG umstritten. Der ehemalige Staatsschreiber des Kantons Luzern (1988 bis 2008) hat bereits auf das SRG-Präsidialamt aspiriert, das dann an Raymond Loretan ging (2012 bis 2015), der aber im Sommer 2015 wegen einer möglichen politischen Karriere zurücktrat. Vor Luzern war der Jurist unter anderem Stabschef des Sozialdepartements der Stadt Zürich (1979 bis 1984) und Stabschef des Erziehungsdepartements des Kantons Luzern (1984 bis 1988).
In der Privatwirtschaft hat Baumeler keine Erfahrung. Als Verwaltungsrat sitzt er noch bei der SRG-Firma Technology and Production Center Switzerland AG (tpc) im Gremium.
Der Rücktritt von Raymond Loretan im Sommer 2015 bezeichnet der Verwaltungsrat «als knappe Frist» für «eine längerfristige Nachfolgelösung». Mit Baumeler sei die «strategische Oberleitung der SRG in erfahrener Hand», heisst es zur Wahl.
An der Delegiertenversammlung vom 27. November sind den Regionalgesellschaften für das nächste Jahr 6,75 Millionen Franken zugesprochen worden.