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Freitag
17.10.2014

Medien / Publizistik

Snippets-Google-Deutschland-Klein-Report

Nächste Runde im Streit zwischen der VG Media und Google: Der Zusammenschluss der Verlage, die in Deutschland das Leistungsschutzrecht einfordern, wirft dem IT-Giganten in einem Brief an das Bundeskartellamt erneut den Missbrauch seiner Marktmacht vor.

Das Leistungsschutzrecht war im vergangenen Jahr vom Deutschen Bundestag beschlossen worden. Es verpflichtet Suchmaschinen dazu, die Verlage zu entschädigen, wenn sie längere Auszüge aus Online-Artikeln anzeigen.

Kurze Auszüge («Snippets») bleiben jedoch kostenlos, wobei unklar bleibt, wie lang die Texte sein können bis sie zahlungspflichtig werden. Nachdem die VG Media deswegen gegen Google geklagt hatte, kündigte der US-Konzern an, die im Verbund zusammengeschlossenen Verlage aus seinen Suchergebnissen auszuschliessen. Worauf wiederum die Verleger protestierten. Vor ein paar Tagen gab der IT-Konzern den Verlagen eine Gnadenfrist.

Jetzt wendet sich die VG Media erneut an das Bundeskartellamt. In dem Brief, welcher der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vorliegt, halten sie dem Internetkonzern vor, dass er die klagenden Verlage benachteilige, was bei einem Marktanteil von 90 Prozent unzulässig sei. Google habe nicht das Recht, «gleichartige Unternehmen ohne sachlich rechtfertigenden Grund unterschiedlich zu behandeln», schreibt die IG Media.

Wenn Google nicht dazu gebracht würde, die Verlage zu entschädigen, dann hätte sich der IT-Konzern «nicht nur gegen die Presseverleger, sondern auch gegen den Gesetzgeber durchgesetzt», heisst es in dem Brief.