Content:

Sonntag
30.08.2009

Das mit einer vorsorglichen Verfügung des Zivilgerichts Basel-Stadt belegte und am Freitag erstmals erschienene Schweizer Magazin «Women in Business» ist in den Strudel eines seltsamen Verwirrspiels geraten. Ausgelöst wurde es von der Firma Pantheon Media Ltd. in Köln, Herausgeberin eines Vierteljahreshefts namens «Business and Woman» und laut Internet mit Gesellschaftssitz in Birmingham.

Diese Pantheon Media hat eine superprovisorische Anordnung gegen «Women in Business» bewirkt, die sich allerdings nicht gegen die Herausgeberin Immobilien & Business Verlags AG mit Sitz in Zürich und Basel richtet, sondern gegen eine BG Press AG in Basel. «Die Firma BG Press AG hat uns beim Entwickeln des Hefts mitgeholfen, aber Herausgeberin ist ganz klar die Immobilien & Business Verlags AG», betonte Verleger Dominique Hiltbrunner am Wochenende gegenüber dem Klein Report. «Women in Business»-Verlagsleiterin Sabine Andersch ist gemäss dem Handelsregister Mitglied der Geschäftsleitung mit Einzelunterschrift bei der BG Press AG.

Laut der vorsorglichen Verfügung des Zivilgerichts Basel-Stadt soll die BG Press AG dafür sorgen, dass «Women in Business» nicht mehr «als das erste bzw. einzige Wirtschaftsmagazin für Frauen» angepriesen wird, dass ihre Werbepartner entsprechend informiert werden und dass die Links zu Beiträgen über das Heft (u. a. Schweizer Fernsehen) auf der Homepage gelöscht werden. Dies alles mit einer Androhung von einer Busse bis zu 10 000 Franken.

Auf die Verwirrung mit den beiden verschiedenen Firmen angesprochen, leitete Pantheon-Verlagsmanager Aki Paschopoulos am Wochenende ein Schreiben seines Basler Anwalts vom 28. August an den Klein Report weiter. Darin wird der Vorwurf erhoben, die BG Press AG habe die Verlagsrechte am Schweizer Heft vom Donnerstag auf den Freitag an die Immobilien & Business Verlags AG übertragen und alle Informationen im Internet entsprechend geändert. Es werde damit «auf offensichtlich unstatthafte Weise» versucht, «sich der Verantwortung zu entziehen», was «ein sehr fragwürdiges Geschäftsgebaren» an den Tag lege.

«Women in Business»-Verleger Dominique Hiltbrunner versteht diesen Vorwurf nicht: «Im Heft, das am Freitag verteilt wurde, ist klar die Immobilien & Business Verlags AG als Herausgeberin des Magazins aufgeführt. Wer weiss, wie die Fristen im Druckgewerbe sind, kann sich ausrechnen, dass dieser Vorwurf ins Leere geht». Er will jetzt die Sache so rasch als möglich klären, fragt sich aber, was hinter dem Wirbel steckt: «Ich kann es mir nur so erklären, dass die Pantheon-Leute uns unbedingt in Basel einklagen wollen, weil sie in Zürich keine Chance sehen».

Seitens der Pantheon Media Ltd. legte Verlagsmanager Aki Paschopoulos am Wochenende Wert darauf, es gehe ihm «nicht darum, einen Medienwirbel in der Schweiz zu produzieren. Wir sind bereits bestens in der Schweiz vertreten - als offizielles Frauen-Wirtschaftsmagazin in der First- und Businessclass ausgewählter Flüge unseres Kooperationspartners Swiss International Airlines Ltd». Bei der Forderung über 900 Euro gehe es um die «Honorarforderung unserer deutschen Kanzlei». - Das war der Start zum Businessfrauen-Streit: Superprovisorische Verfügung gegen «Women in Business»