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Donnerstag
20.09.2018

TV / Radio

170 Stellen zügeln von Bern nach Zürich

170 Stellen zügeln von Bern nach Zürich

Die umstrittene Verlagerung von insgesamt 170 Arbeitsplätzen von Bundesbern ins Zürcherische Leutschenbach ist beschlossene Sache. Der Umzug soll ab Ende 2020 stattfinden, wie der Verwaltungsrat der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) am Mittwoch entschieden hat. Davor findet ein Konsultationsverfahren statt.

Im Gegenzug zum Wegzug «eines Teils der Radioredaktionen von SRF» werde die SRG in Bern «mit neuen Aktivitäten ihren Standort zum nationalen politischen Kompetenzzentrum ausbauen», versuchte Jean-Michel Cina, Verwaltungsratspräsident der SRG, im Anschluss an den Entscheid der SRG-Spitze zu beschwichtigen.

So werde das SRF seine Inlandredaktion in Bern ausbauen und «die Präsenz in den deutschsprachigen Kantonen mit einigen Korrespondentinnen und Korrespondenten erweitern». Die SRG wolle in Bern zudem ein Pilotprojekt starten, «das Inhalte zu nationalen Themen für alle SRG-Kanäle in allen Landesteilen herstellen soll».

Auch eine neue digitale Plattform, welche die SRG-Angebote mit Untertiteln in allen Landessprachen anbieten wird, werde in Bern angesiedelt, versprach die Gesellschaft weiter.

Gleichzeitig betonte Generaldirektor Gilles Marchand, dass die Standortverlegung der Radio-Informationsabteilung nach Zürich notwendig sei, um zukunftsfähige Radioprogramme und andere Audiobeiträge in hoher Qualität realisieren zu können: «15 Jahre nach der Revolution im Videobereich finden die nächsten Umwälzungen im Audiobereich statt», so Marchand.

Mit der Reorganisation der Radioredaktionen setze die SRG die Digitalisierung im Medienbereich fort. «Diese Veränderung betrifft alle Unternehmenseinheiten der SRG in allen Landesteilen.» So werde auch in der Romandie die Immobiliensituation in den kommenden Jahren angepasst. Der Genfer Kantonsrat informierte in einer diesbezüglichen Stellungnahme, dass bei der SRG ein Umzug der TV-Informationssendungen von Genf nach Lausanne geplant sei.

Mit dem Immobilienprojekt in Bern spare die SRG jährlich 5 Millionen Franken, erklärte die SRG am Mittwoch ihre eigenen Rechnungen. Die Immobilienflächen der SRG sollen im Rahmen des für 2019 vorgesehenen «Effizienzsteigerungs- und Reinvestitionsprogramms» unternehmensweit sogar um 25 Prozent reduziert werden. Auslöser der Sparmassnahmen seien die Plafonierung der Gebühren und die sinkenden Werbeeinnahmen.