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Sonntag
07.02.2016

Medien / Publizistik

Nicht zehn bis 15, sondern fünf Stellen werden bei der Somedia in Chur abgebaut. Das sagt Hanspeter Lebrument, Verleger der Somedia AG, gegenüber dem Klein Report. Die Quellen des Online-Portals GRheute, das über den Stellenabbau zuerst berichtete, bezeichnet Lebrument als «nicht recherchierte Zahlen» und relativiert den «Kahlschlag» bei Somedia somit erheblich.

«Als wir 2014/2015 unser Medienhaus bauten und fünf Standorte in Chur in einen zusammenlegten, ergab die Planung eine Reduktion von rund zehn Prozent im Personalsektor», erklärt Lebrument dem Klein Report zunächst. «Aufgrund unserer Medienhausplanung und dem Budget 2015 haben wir in weit geringerem Masse abgebaut, als das 2014 geplant war», so der Verleger weiter.

Schlussendlich wurden nun nicht zehn, sondern «lediglich 475 Stellenprozent abgebaut», sagt Lebrument. Es werden deshalb zwei Kündigungen ausgesprochen. Die restlichen 275 Prozent werden durch Stellenreduktionen eingespart.

Lebrument spricht von einem «guten Wachstum im Digitalsektor» der Somedia. Sorgen bereitet ihm allerdings ein Rückgang der Abonnemente im Print-Bereich von «insgesamt 3,3 Prozent im Jahr 2015». Wie viel davon genau auf das Flaggschiff «Die Südostschweiz» abfällt, sagt der Somedia-Verleger nicht.

«`Die Südostschweiz` hat in Graubünden und Glarus verloren, in Gaster & See hat sie gehalten. Das `Bündner Tagblatt` und `La Quotidiana` steigerten beide in Chur», sagt Lebrument, ohne genaue Zahlen zu nennen.

Gerüchte, wonach der Südostschweizer Teil in der «Schweiz am Sonntag» wegfallen soll, dementiert Hanspeter Lebrument: «Es wird weiterhin einen Regionalteil geben», bekräftigt er. «Bisher liegen wir in den Zahlen besser als geplant. Das aber kann sich ändern», sagt der Verleger im Hinblick auf eine Zukunft der sich wandelnden Medien.

Die Gewerkschaft Syndicom kritisierte die Somedia dafür, dass Mitarbeiter und Betroffene «nicht umfassend informiert oder vorab konsultiert und einbezogen worden sind». «Syndicom hat einem Online-Dienst abgeschrieben, der erst, nachdem er nicht recherchierte Zahlen veröffentlichte, mit unserem CEO Andrea Masüger sprach», landet Lebrument schliesslich einen Seitenhieb in Richtung der Gewerkschaft und GRheute.