Der Verband Schweizer Medien (VSM) kritisiert das Joint Venture von SRG, Swisscom und Ringier scharf, Ringier selber erklärt daraufhin seinen Austritt. Das Zusammengehen in der Vermarktung sei «höchst bedenklich», so der VSM.
«Es geht nicht an, dass der Bund über die mit der Mediensteuer finanzierte SRG und die mehrheitlich von der Eidgenossenschaft gehaltene Swisscom mit dieser neuen Vermarktungsfirma dazu beiträgt, in den bereits verzerrten Wettbewerb im Medienbereich einzugreifen», äussert sich der VSM per Medienmitteilung.
Der VSM befürworte eine SRG, «die sich auf ein demokratierelevantes Medienangebot konzentriert, das ohne sie fehlen würde», und dafür seien Werbeeinnahmen nicht notwendig.
Ringier hat daraufhin folgerichtig den Austritt aus dem VSM erklärt.
Beim Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA) sieht man dem Zusammenschluss hingegen «verhalten optimistisch» entgegen, wie Roland Ehrler, der Geschäftsführer, dem Klein Report auf Anfrage hin erklärt.
«Ein solcher Grossvermarkter kann Sinn machen, wenn dadurch für die Werbekunden tatsächlich innovative Angebote lanciert werden können», findet Ehrler. Auf der anderen Seite bestehe aber die Gefahr, «dass der neue Vermarkter ein monopolistisches Verhalten entwickeln könnte und die Werbeauftraggeber am Ende des Tages den Preis dafür bezahlen müssen».
Auf diese Fusion in der Werbevermarktung habe man laut Ehrler «nicht direkt gewartet», denn die Werbeauftraggeber und Agenturen konnten auch gut mit den drei Firmen einzeln zusammenarbeiten. «Mit der Digitalisierung kommen aber völlig neue Werbemöglichkeiten auf uns zu, welche den Markt zwingen, über das heutige Geschäft hinaus zu denken», findet der Geschäftsführer von SWA dennoch.
Trotzdem glaubt Ehrler persönlich «nicht daran, dass damit die Marktmacht der globalen Anbieter in der Schweiz abnehmen wird».