Sunrise hat den Kauf von UPC für 6,3 Milliarden Franken definitiv begraben. Der Rückzieher kommt den Mobilfunkanbieter teuer zu stehen: Eine Strafzahlung in Höhe von 50 Millionen Franken wird fällig. Hinzu kommen transaktionsbedingte Aufwendungen von bis zu 75 Millionen.
«Sunrise hat den Aktienkaufvertrag mit Liberty Global am 12. November 2019 gekündigt», heisst es am Mittwoch über die vorerst gescheiterte Übernahme von UPC Schweiz. Der Kaufvertrag, der den Preis für UPC bei 6,3 Milliarden Franken festsetzte, ist am Widerstand der Aktionäre gescheitert.
Für Sunrise wird nun eine Strafzahlung in Höhe von 50 Millionen Franken fällig. Ausserdem erwartet der Mobilfunkanbieter im Zusammenhang mit der Transaktion «Zusatzkosten von insgesamt 70 bis 75 Millionen» Franken.
Das beinhaltet Zeichnungsgebühren in Höhe von 19 Millionen, Beratungs- und Rechtskosten sowie bereits angefallene Integrationskosten in Höhe von 24 Millionen Franken. «Davon sind 27 Millionen bereits in der Rechnungslegung der ersten neun Monate 2019 enthalten, inklusive 24 Millionen beim 'sonstigen Betriebsaufwand'», teilte Sunrise mit.
Liberty Global, der Mutterkonzern von UPC, äusserte sich ebenfalls zur einseitigen Kündigung des Vertrages: «Wir hätten es vorgezogen, wenn der aktuelle Kaufvertrag gültig geblieben wäre, aber wir verstehen diesen Schritt von Sunrise», so CEO Mike Fries.
Fries öffnete die Tür für neue Verhandlungen zu anderen Konditionen: «Nun freuen wir uns auf weitere Gespräche mit dem Sunrise-Verwaltungsrat oder Freenet über eine mögliche Transaktion, die sowohl für die Aktionäre als auch für die Schweizer Konsumenten einen erheblichen Mehrwert bringen würde.»
Severina Pascu, CEO von UPC Schweiz, nahm die Absage von Sunrise «zur Kenntnis»: UPC werde ihren Wachstumsplan weiter vorantreiben und in die Weiterentwicklung ihrer Produkte sowie in den Ausbau ihrer Kabelnetzinfrastruktur investieren.