Der US-Informatikkonzern Unisys akzeptiert nicht, dass das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) ihm den Zuschlag für das Informatikprojekt Insieme entzogen hat. Gegen den Entscheid hat Unisys beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht. Nachdem das BBL den Widerruf und den Abbruch des Informatikprojekts verfügt hat, hat Unisys zwei Beschwerden eingereicht, wie der Rechtsvertreter von Unisys, Fürsprecher Rinaldo De Maddalena, am Montag einen Bericht der «SonntagsZeitung» bestätigte. Der Konzern prüfe zudem eine Klage auf Schadenersatz.
Mit dem Projekt Insieme sollte die Informationstechnologie (IT) der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) vollständig erneuert werden. Die IT sollte den Bedürfnissen der Steuerzahlenden entsprechend einen einfachen und transparenten elektronischen Direktzugriff bieten sowie die Arbeitsabläufe der ESTV vereinfachen. Unisys hatte im März 2006 den Zuschlag nach einer WTO-Ausschreibung erhalten. Ende August hatte das BBL das Projekt mittels Publikation im Schweizerischen Handelsamtsblatt abgebrochen. Begründet wurden Widerruf und Abbruch unter anderem damit, dass auch 16 Monate nach dem Zuschlag kein Vertrag abgeschlossen werden konnte.
Das genaue Auftragsvolumen wurde vom BBL nicht bekannt gegeben. Die Offerten lagen zwischen 26 und 99 Mio. Franken, wie der Projektleiter Ueli Burkhard angab. Das BBL kündigte nach dem Widerruf an, das Projekt neu auszuschreiben. Unisys nimmt zum Fall keine Stellung.
Montag
17.09.2007