In Zeiten des Krieges sind verlässliche Informationen ein überlebenswichtiges Gut. Sie stehen einer Propaganda gegenüber, die den Gegner verwirren und die eigene Seite anfeuern soll.
In dieser aktuell eskalierenden Situation haben verschiedene Soziale Medien reagiert. Die Propaganda-Schlacht um den Angriffskrieg gegen die Ukraine hat unter anderem auch den russischen Fernsehsender RT erfasst. RT wird unter anderem gezielte Desinformation wie die Verbreitung von Verschwörungstheorien sowie die Rechtfertigung des Angriffskrieges gegen die Ukraine vorgeworfen.
Youtube hat nun die Verbreitung und Monetarisierung des russischen Staatssenders massiv eingeschränkt. Weltweit werden sämtliche RT-Kanäle von den Youtube-Werbeeinnahmen abgeklemmt.
Die Einschränkungen betreffen vor allem das russische Auslandsfernsehprogramm RT. In Deutschland läuft das Programm unter RT DE. RT ist die Abkürzung für den Muttersender «Russia Today». Anfang Februar stoppten die deutschen Medienanstalten das Programm, denn es sei «ein zulassungspflichtiges Rundfunkprogramm, für das gemäss § 52 Medienstaatsvertrag weder eine Zulassung erteilt noch beantragt wurde».
Youtube wird nun die Empfehlungen für alle diese Kanäle deutlich einschränken, erklärte ein Youtube-Sprecher. «Als Reaktion auf eine Anfrage der Regierung haben wir den Zugang zu RT und einer Reihe anderer Kanäle in der Ukraine eingeschränkt. Wir werden die neuen Entwicklungen weiter beobachten und möglicherweise weitere Massnahmen ergreifen», zitiert ihn die Deutsche Presseagentur.
Darüber hinaus würden die russischen Medien nicht in der Lage sein, Anzeigen über Google Tools zu kaufen oder Anzeigen in Google-Diensten wie der Suche und Gmail zu schalten, sagte Sprecher Michael Aciman.
Ebenso kontern der Facebook-Konzern Meta sowie der Kurznachrichtendienst Twitter mit Einschränkungen ihrer sozialen Netzwerke den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Man sei dabei, russische Staatsmedien daran zu hindern, in dem sozialen Netzwerk weltweit Anzeigen zu schalten oder dort Geld zu verdienen, gab der Sicherheitschef bei Facebook, Nathaniel Gleicher, am Samstag auf Twitter bekannt.
Twitter wiederum blockiert bis auf Weiteres Werbeanzeigen in Russland sowie in der Ukraine. So wolle man sicherstellen, dass wichtige Informationen zur öffentlichen Sicherheit hervorgehoben werden, hiess es. Werbung lenke davon ab.
Und während die Schweiz sich weiterhin im Glanz ihrer Neutralität sonnt, haben Deutschland und westliche Verbündete inzwischen auch einen Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift beschlossen.
Die Entscheidung wurde von den Vereinigten Staaten, Frankreich, Kanada, Italien, Grossbritannien, der EU-Kommission und am Ende auch von Deutschland am späten Samstagabend beschlossen. Dazu hat sich EU-Chefin Ursula von der Leyen zitieren lassen: «Swift ist das dominierende globale Zahlungssystem zwischen Banken. Ohne Swift werden die betroffenen Banken kaum mehr in der Lage sein, Finanztransaktionen auf dem Weltmarkt durchzuführen. Damit blockieren wir auch weitgehend russische Exporte und Importe.»