Angesichts des Milliardendebakels in London hat die UBS weltweit ihre Werbe- und Anzeigenkampagnen der Werbeagentur Publicis ausgesetzt. Sämtliche TV-Spots und Anzeigen wurden sistiert.
Peter Hartmeier, Leiter Unternehmenskommunikation UBS Schweiz, bestätigte am Sonntag gegenüber dem Klein Report den Sachverhalt und begründete dies mit der aktuell negativen Nachrichtenlage zur UBS. Der gewünschte positive Effekt einer Werbebotschaft könne in dieser Gesamtsituation nicht erreicht werden. «Es macht keinen Sinn, eine kommerzielle, auf Vertrauen und Kompetenz zielende Anzeigenkampagne zu schalten, wenn gleichzeitig Recherchen zu einem Fall veröffentlicht werden, der noch nicht in allen Details ausgeleuchtet ist», so der ehemalige Chefredaktor des «Tages-Anzeigers».
Vertrauen erarbeite sich die Bank, wenn sie beweise, dass sie in Zusammenarbeit mit Regulatoren und Behörden den Fall vollständig aufklärt. «Anschliessend kann dann die Phase der Werbung wieder beginnen», so Hartmeier gegenüber dem Klein Report.
Laut dem Leiter der Unternehmenskommunikation der UBS Schweiz gibt es aktuell auch keine Pläne, mit einer spezifischen Imagekampagne oder einem «Sorry» in Inseraten oder Spots auf das Debakel in London zu reagieren. Über das Volumen der sistierten Werbung in Schweizer Medien wollte Hartmeier gegenüber dem Klein Report keine Auskunft geben.
Am Sonntag gab die Schweizer Grossbank bekannt, dass es sich nicht wie bisher gemeldet um zwei Milliarden, sondern um 2,3 Milliarden Dollar Verlust handelt, die durch einen jungen Händler in London verursacht worden sind. Die Spekulationsgeschäfte seien mit verschiedenen Futures im Aktienindex S&P 500, im DAX und im EuroStoxx entstanden.
Ende 2008 äusserten sich die Publicis-Werber zu den damaligen UBS-Problemen im Klein Report