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Montag
20.01.2020

Medien / Publizistik

Der Verband Schweizer Medien (VSM) hat den Protestbrief der Tamedia-Personalkommission in aller Deutlichkeit zurückgewiesen. Die Problematik versteckter Werbeformen in Zeitungen werde «übermässig dramatisiert», kritisierte Geschäftsführer Andreas Häuptli gegenüber dem Klein Report.

Der Verband werde zum Brief keine Stellung nehmen, erklärte Häuptli am Donnerstagabend auf Nachfrage. Im Schreiben würden lediglich Einzelbeispiele aufgelistet: «Etwas zur Einordnung: Beim Presserat sind 2019 grad eine Handvoll Beschwerden zu diesem Thema eingegangen», entgegnete er.

Demnach sieht der Verlegerverband auch keinen Handlungsbedarf in dieser Angelegenheit - obwohl sich der Presserat im letzten Mai «zutiefst beunruhigt» zeigte, da immer subtilere Formen von Native Advertising eingesetzt würden.

Stattdessen gehen die attackierten Verleger nun in den Gegenangriff über: «Die Briefschreiber tun der Branche und ihrem eigenen Berufsstand keinen Gefallen mit einer Überdramatisierung», sagte VSM-Geschäftsführer Andreas Häuptli.

Schliesslich fügte er an, dass die Trennung von Redaktionellem und Werbung «absolut ernst zu nehmen ist, was die Verleger auch tun».

Sie hätten «gerade in diesen bewegten Zeiten, in denen das Vertrauen in die Medien beziehungsweise die unabhängige Berichterstattung äusserst wichtig ist, ein hohes Bewusstsein entwickelt, die Beziehung zu den Lesern zu pflegen und keine Irritationen aufkommen zu lassen».