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Freitag
12.03.2021

Medien / Publizistik

Trotz des Corona-Einbruchs schrieben die drei TX-Group-Sparten 20 Minuten, Goldbach und TX Markets schwarze Zahlen... (Bild: TX Group)

Trotz des Corona-Einbruchs schrieben die drei TX-Group-Sparten 20 Minuten, Goldbach und TX Markets schwarze Zahlen... (Bild: TX Group)

Am heftigsten betroffen von den Corona-Auswirkungen bei der TX Group ist mit Abstand der Unternehmensbereich 20 Minuten. In dieser Sparte mit den Gratiszeitungen «20 Minuten», «20 minutes» und «20 minuti» ging das Betriebsergebnis um 25,2 Prozent auf 109,8 Millionen Franken (2019: 146,8 Millionen) zurück.

Beim Vermarkter Goldbach und den TX Markets bewegen sich die Umsatzrückgänge hingegen im einstelligen Bereich.

Obwohl die Pendlermedien der TX Group im März 2020 Rekordwerte mit 256,6 Millionen Visits und 12,4 Millionen Unique Clients erzielten, resultierte am Schluss ein grosser Umsatzeinbruch von einem Viertel, wie der Zürcher Medienkonzern am Donnerstag in einer Online-Medienkonferenz bekannt gab.

Trotzdem schrieb das Subunternehmen 20 Minuten schwarze Zahlen. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) beträgt 12,3 Millionen Franken, im Vorjahr waren es allerdings mit knapp 40 Millionen Franken noch deutlich mehr. Damit liegt die Ebitda-Marge bei 11,2 Prozent.

Den Gratiszeitungen zugesetzt hat neben dem allgemeinen Rückgang der Werbeausgaben auch ein anderer Effekt der Pandemie: Wegen des Lockdowns konnten im Durchschnitt «knapp 20 Prozent weniger Exemplare der gedruckten Zeitung abgesetzt werden», hiess es zu den Ergebnissen bei 20 Minuten.

Gegen die schwindenden Printexemplare im Umlauf konnte aber schon ein Mittel gefunden werden, sagte 20 Minuten-Geschäftsleiter Marcel Kohler an der Medienkonferenz. «Wir haben während des Lockdowns ein zusätzliches Distributionsnetz mit 150 Boxen im Detailhandel eingerichtet», blickte Kohler auf das vergangene Jahr zurück.

Ausserdem kündigte Kohler an, dass es bald noch mehr von den blauen «20 Minuten»-Boxen gibt. Denn eine Erweiterung des Distributionsnetzes in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Verkehr sei bereits in Planung, so der Geschäftsleiter weiter, der den Konzern wie bereits kommuniziert Ende 2021 verlassen wird.

Im Gegensatz zu 20 Minuten ist die Unternehmenseinheit TX Markets mit den digitalen Marktplätzen Ricardo, Tutti und Co. bedeutend besser durch das Corona-Jahr gekommen. Dort sank der Betriebsertrag «nur» um 6,7 Prozent auf 200,5 Millionen Franken. 2019 erzielte TX Markets noch einen Umsatz von 215 Millionen Franken.

Insgesamt reduzierte sich das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) auf 74,1 Millionen Franken (Vorjahr 85,9 Millionen). Die Ebitda-Marge liegt bei stolzen 37 Prozent, was im Vergleich zum Vorjahr lediglich ein Minus von 3 Prozentpunkten bedeutet.

TX-Markets-CEO Olivier Rihs betonte vor seinem Bildschirm vor allem die einzelnen Zahlen bei Ricardo und Tutti: Bei diesen zwei Plattformen stiegen die Anzahl Transaktionen und das Handelsvolumen «deutlich», so Rihs und fügte an: «Das ermöglichte uns ein Rekordjahr.» So haben die monatlichen Transaktionen bei Ricardo zum Beispiel um 31 Prozent zugenommen.

Absahnen konnten Ricardo und Tutti laut Rihs aufgrund des Secondhand-Booms und der Tatsache, dass Menschen mehr zu Hause waren. Einen merklichen Auftragsrückgang verzeichnete hingegen die Job-Plattform JobCloud, die aber trotzdem ihre Marktführerposition in der Schweiz «ausbauen» konnte.

Beim Vermarkter Goldbach sprach CEO Michi Frank «eigentlich von einem guten Jahr», obwohl auch hier die Zahlen rückläufig waren. Der Umsatz 2020 sank um 7,6 Prozent auf 154 Millionen Franken. Im Vorjahr nahm Goldbach noch 166,7 Millionen Franken und damit 12,7 Millionen Franken mehr ein.

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) kam auf 27,2 Millionen Franken zu stehen (Vorjahr 36,2 Millionen Franken). Die Ebitda-Marge liegt damit bei 17,7 Prozent, was 4 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr sind.

Vom Corona-geschuldeten Werberückgang waren vor allem die Aussenwerbung und die Pendlermedien betroffen, sagte Michi Frank an der Medienkonferenz. Dagegen konnten sich klassische Medien wie TV, Bezahlmedien und Radio besser halten. Das Geschäft bei Goldbach habe sich im zweiten Halbjahr etwas erholen können.