Die TX Group hat im ersten Halbjahr ihren Umsatz organisch um 8 Prozent gesteigert und weist stolz einen Gewinn (Ebit) von 48,2 Millionen Franken aus.
Ausschlaggebend seien die sich aufhellende Konjunktur, das Wachstum der digitalen Angebote sowie die strikte Kostendisziplin. «Besonders erfreulich ist, dass sämtliche Unternehmen – TX Markets, Goldbach, 20 Minuten und Tamedia – einen Beitrag zum positiven normalisierten Betriebsergebnis (EBIT adj.) leisteten», vermeldete der Zürcher Medienkonzern am Dienstag.
Der konsolidierte Betriebsertrag ist um 22,2 auf 453,3 Millionen gestiegen, was einer Zunahme um 5,1 Prozent entspricht. Den Reingewinn weist TX Group mit 21,2 Millionen Franken aus, davon geht ein Anteil von 9 Millionen Franken an die Aktionäre der TX Group.
Wie der Klein Report in den letzten Monaten vielfach berichtete, haben sich die Werbeumsätze viel schneller erholt, als von einigen Verlegern immer wieder mit düsteren Szenarien und Untergangsstimmungen vekündet. Die TX Group spricht von «deutlicher Erholung der Werbeumsätze»: Es resultierte ein sattes Plus von 17,2 Prozent, was 16,1 Millionen Franken entspricht, sowie bei den Vermarktungs- und Vermittlungsumsätzen eine Steigerung um 34,2 Prozent (9 Millionen Franken).
Der Umsatz aus Classifieds & Services inklusive Rubrikeninserate in gedruckten Medien ging hingegen um 1,3 Millionen Franken (-0,9 Prozent) zurück. TX Group fügt hierzu aber an, dass dieser Bereich ohne die Veränderungen im Konsolidierungskreis um 4,8 Prozent gestiegen wäre. Umsatz aus Abonnements und aus dem Einzelverkauf blieb mit 121,3 Millionen Franken stabil. Dieser Bereich dürfte, falls das umstrittene Medienförderungsgesetz durchkommt, in Zukunft massiv staatlich subventioniert werden.
Gegen Ende des ersten Halbjahres setzte dann die Erholung dann. Davon hätten insbesondere die TV-Werbung sowie die Printwerbung in den Bezahlmedien profitiert.
Der Vermarkter Goldbach (u.a. TV und Online) steigerte dementsprechend den Betriebsertrag um 21,3 Prozent auf 74 Millionen Franken; der Ertrag auf Ebitda-Stufe steht bei 14,5 Millionen Franken. Erfreulich für die zahlengetriebenen Verlagsmanager, die nun eine Ebitda-Marge von 19,6 Prozent (Vorjahr -0.2 Prozent) ausweisen können.
«Im ersten Halbjahr 2021 wurden bei Goldbach neben den Wertminderungen aus Unternehmenszusammenschlüssen auch die erhaltenen Härtefallgelder für Neo Advertising AG normalisiert. Das normalisierte Betriebsergebnis (EBIT adj.) erreichte 9,4 Millionen Franken (Vorjahr -3,3 Millionen Franken)», heisst es weiter.
Den operativen Cash Flow konnte der Medienkonzern auf 49,3 Millionen Franken erhöhen, nach Abzug von Investitionstätigkeit in Sach- und immaterielle Anlagen. Und die Nettoliquidität stieg um 73,3 Prozent auf erkleckliche 194,2 Millionen Franken.
«Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind der erhöhte Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit, der Dividendenverzicht der Aktionäre der TX Group sowie die verringerte Gewinnausschüttung an Minderheitsaktionäre», schreibt die TX Group dazu.
Auch bei der Tamedia, die Zeitungen und Zeitschriften herausgibt, habe man den Betriebsertrag mit 222,4 Millionen Franken fast auf Vorjahresniveau halten können (-1,1 Prozent). Der Werbeumsatz sei im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4 Millionen Franken gestiegen, der übrige Betriebsumsatz und der Papier-Umsatz mit Dritten sei hingegen gesunken. Fazit des Ergebnisses auf Ebitda-Stufe: 9,8 Millionen Franken (Vorjahr -4,3 Millionen Franken.
«Rund ein Viertel des anvisierten Sparziels von 70 Millionen Franken konnte bereits im ersten Semester realisiert werden, darin sind die Corona-Unterstützungs-Massnahmen des Bundes nicht berücksichtigt», schreibt der Konzern zu seinen permanenten Kostensenkungsprogrammen, die nun mehrheitlich zur Ergebnisverbesserung geführt hätten.
Das Betriebsergebnis vor Effekten aus Unternehmenszusammenschlüssen (EBIT b. PPA) erreichte 9,4 Millionen Franken (Vorjahr -5,4 Millionen Franken). Das Betriebsergebnis (EBIT adj.) wird mit 7,5 Millionen Franken ausgewiesen.
«Dabei wurden im Wesentlichen die ausserordentliche Unterstützung des Bundes für die ermässigte Zustellung von abonnierten Tages- und Wochenzeitungen (1,6 Millionen Franken) sowie die ausserordentlichen Bundesbeiträge zur Finanzierung der Basisdienste der nationalen Nachrichtenagentur (0,3 Millionen) normalisiert.»