Die TX Group sieht sich nach dem Einbruch des Konzerngewinns um 24,5 Prozent unter Zugzwang: «Wir haben höhere Kosten, als der aktuelle Umsatz es gebieten würde», bilanzierte CEO Christoph Tonini am Dienstagmorgen an der Telefonkonferenz und kündigte gruppenweite Kostenreduktionen an.
Bis im Juni würden die Ausgaben innerhalb der TX Group gründlich überprüft, erklärte der CEO gegenüber den Journalistinnen und Journalisten. Einsparungen sollen über Effizienzsteigerungen, Verlagerungen, Flexibilisierung oder auch Leistungsverzichte realisiert werden.
Davon betroffen ist nicht nur die TX Group, es sind auch die dazugehörigen Unternehmenseinheiten, die sich seit diesem Jahr weitgehend selber organisieren: Tamedia (Bezahlmedien und Verlagsdienstleistungen), 20 Minuten (Pendlermedien), Goldbach (Werbevermarktung) und TX Markets (Rubrikenplattformen und Marktplätze) sollen nach Sparmöglichkeiten suchen.
Denn von den Werberückgängen seien nicht nur die Bezahlzeitungen, sondern auch «20 Minuten» und die 2018 dazugekaufte Vermarktungsfirma Goldbach betroffen, sagte CEO Tonini.
Und das neue Geschäftsjahr startete im Werbemarkt für die TX Group mit einem weiteren Rückschlag: Laut Tonini führte das Coronavirus beim Medienkonzern aus Zürich bereits zu Stornierungen «im siebenstelligen Bereich». Noch unklar sei, ob es sich dabei um Verschiebungen handelt.
Am stärksten unter Druck ist die Unternehmenseinheit Tamedia - die Nettowerbeumsätze der überregionalen Tageszeitungen und Publikumszeitschriften sind nämlich um bis zu 13 Prozent geschrumpft.
Die Hoffnungen ruhen aufgrund der strukturellen Print-Rückgänge vor allem auf dem digitalen Angebot. Dass die Zahl der Digital-Abos seit Anfang 2019 bis Ende Jahr um 19 Prozent auf 87'100 angestiegen ist, ist ein Lichtblick.
Für weiteres digitales Wachstum bei Tamedia soll ein neues Digitalangebot sorgen, das im Sommer das bisherige Angebotsportfolio ablösen wird. «Wir werden nur noch ein Digital-Abo für 15 Franken im Monat anbieten», so Christoph Tonini.
Wer das Tamedia-Angebot beispielsweise ohne Werbung und Werbetracking nutzen möchte, muss noch vier Franken zum Grundpreis dazugeben. Gemäss Tonini wird mit dem neuen Angebot auch ein vereinfachter Kaufprozess lanciert, der auf zwei Klicks verschlankt werden soll.