Die TX Group hat fürs vergangene Jahr ein Betriebsergebnis (EBIT adj.) von 128,3 Millionen Franken verbucht, was eine Steigerung um 56,5% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Organisch ist der Umsatz um 6% gestiegen.
Was den CEO der TX Group, Pietro Supino, am meisten freuen dürfte, ist aber der Buchgewinn von 778,5 Millionen Franken. Dieser als Finanzertrag erfasste Gewinn entstand «durch die Einbringung von 100 Prozent der Anteile an der TX Markets AG (ohne die Beteiligung an JobCloud AG) in das neue Joint Venture SMG Swiss Marketplace Group AG sowie dessen Erfassung als assoziierte Beteiligung zum Verkehrswert», wie die TX Group am Donnerstag bekannt gab.
«Der Anstieg wäre deutlicher ausgefallen, wenn für die in die SMG eingebrachten Digitalplattformen das ganze Berichtsjahr berücksichtigt worden wären», heisst es dazu.
Der betriebliche Cash Flow stieg nach Abzug von Investitionstätigkeit in Sach- und immaterielle Anlagen auf 130,1 Millionen Franken (2020: 94,5 Mio. Franken).
Auch im zweiten Corona-Jahr hatte die TX Group in vielen Geschäftseinheiten stark von Staatsgelder wie der Kurzarbeit und Corona-Nothilfe profitiert. Unter anderem stieg die Nettoliquidität des Zürcher Konzerns um 65,6% auf 302,8 Millionen Franken. «Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind der erhöhte Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit, der letztjährige Dividendenverzicht der Aktionärinnen und Aktionäre der TX Group sowie der Baranteil der Veräusserung von 10 Prozent an der Swiss Marketplace Group in der Höhe von 135 Mio. Franken (die andere Hälfte wurde in Form eines Darlehens abgegolten).»
Das über die SMG-Transaktion reingeschwemmte Geld will der Konzern schnell an die Aktionäre weiterreichen: «Wie bereits kommuniziert, beantragt der Verwaltungsrat eine Sonderdividende von 4.20 Franken pro Aktie aus dem Mittelzufluss im Zusammenhang mit der Gründung der SMG Swiss Marketplace Group», schreibt TX Group über die Geldverteilung.
«Inklusive Sonderdividende beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung den Beschluss einer Dividende in der Höhe von 7.40 Franken pro Aktie. Angesichts der Erholung des operativen Geschäfts wird Tamedia die im Geschäftsjahr 2021 bezogene 'Corona-Nothilfe' an den Bund zurückzahlen», heisst es über die zuviel bezogenen Staatsgelder. Dadurch werde das Geschäftsjahr 2022 mit 3,1 Millionen Franken belastet.
Auf eine Nachfrage an der Telefonkonferenz am Mittwochmorgen, ob die Rückzahlung durch Intervention des Bundesamts für Kommunikation (Bakom) passierte, antworte CEO Pietro Supino kurz, säuerlich und ausweichend: «Wir haben die Nothilfe zurückbezahlt. Ich bin mit der Bakom-Begründung nicht einverstanden.»
Zum höheren Umsatz hat auch dieses Jahr wieder der Vermarkter Goldbach beigetragen, der im TV-Bereich unterdessen mit Admeira (im Besitz von Ringier, der die SRG vermarktet) ein Dupol im Schweizer Markt hat.
Der Vermarkter in Küsnacht habe seinen Ertrag auf EBIT-Stufe fast verdoppelt: «auf 34,4 Mio. Franken (Vorjahr: 17,9 Mio. Fr.), trotz den weiterhin schwierigen Umständen aufgrund der Corona-Pandemie», heisst es dazu. Die Erhöhung sei vom traditionellen Geschäft, namentlich von der TV-Vermarktung, getragen.
Profitieren konnte auch der Konzernbereich TX Markets von der Transaktion SMG Swiss MarketpIace Group. Auf Ebit-Stufe werden 88,1 Millionen Franken ausgewiesen. Olivier Rihs, CEO TX Markets, sprach denn auch von einem sehr erfolgreichen Jahr, an der Telefonkonferenz. «Zudem hat sich der Arbeitsmarkt entspannt.» Sein Segment umfasst die Beteiligungen an den Stellen-portalen JobCloud in der Schweiz (TX Group hält 50 Prozent am Joint Venture, vollkonsolidiert) sowie an karriere.at in Österreich (TX Group hält 24,5%, da JobCloud AG 49% hält).
Das gute Resultat sei aber aufgrund der Gründung der SMG, welche die digitalen Marktplätze von TX Markets (ohne JobCloud) und Scout24 umfasst, per Mitte November nur bedingt mit dem Vorjahr vergleichbar.