Die TX Group verbucht für das vergangene Jahr mit Wertminderungen einen Verlust von 94,6 Millionen Franken.
Infolge der Pandemie und des wirtschaftlichen Einbruchs sank der Umsatz um 143,8 Millionen auf 935,8 Millionen Franken, was einem Rückgang um 13,3 Prozent entspricht. «Die Corona-Krise führte im Geschäftsjahr 2020 zu einem Rückgang der Werbeumsätze von 23 Prozent», teilte der Zürcher Medienkonzern am Donnerstagmorgen mit.
Pietro Supino, Verwaltungsratspräsident und CEO, fasst es so zusammen: «Als breit aufgestellte Mediengruppe und Betreiberin von vielbesuchten Plattformen bewegen wir uns nahe am Puls der Gesellschaft. Entsprechend hat sich das Corona-Jahr 2020 überwiegend, aber zum Glück nicht nur negativ auf unsere Geschäfte ausgewirkt.»
Für Freunde der Ebitda-Marge: Sie betrug immer noch stolze 14 Prozent. Im 2019 stand das Betriebsergebnis vor Abschreibungen bei 23,4 Prozent. Das Betriebsergebnis (Ebitda) wird mit 130,6 Millionen Franken angegeben, es sank um 66,2 Millionen Franken.
Auf Stufe Ebit betrug der Verlust 70,9 Millionen Franken; 2019 waren es 70,4 Millionen Franken. Das haben die Manager um Pietro Supino bereits per Mitte letzten Jahres durch die Überprüfung der Werthaltigkeit des Goodwills erkannt. Deshalb kam es zu einem Wertminderungsbedarf von 85 Millionen Franken.
«Im negativen Finanzergebnis von -20,6 Millionen Franken ist ein Verlust aus der Veräusserung der beiden Gesellschaften Olmero AG und Trendsales Aps in der Höhe von 18,7 Millionen Franken enthalten», schreibt die TX Group über den selbstverschuldeten kolossalen Abschreiber.
Für Freunde der TX-Aktie: «Das operative Betriebsergebnis vor Effekten aus Unternehmenszusammenschlüssen (Ebit adj.) erreichte 83,3 Millionen Franken (-71,9 Millionen Franken). Die Ebit-Marge (adj.) betrug 8,9 Prozent (Vorjahr 14,4 Prozent).» Und der Free Cash Flow vor Akquisitionen und Desinvestitionen (FCF adj.) steht mit 94,5 Millionen Franken in den Büchern. Der habe sich «in der zweiten Jahreshälfte deutlich erholt», heisst es dazu.
Die am 1. Januar 2020 eingeleitete dezentrale Organisationsstruktur der TX Group hat unter anderem zum Ziel, frei nach Aschenputtel: «…die schlechten ins Kröpfchen, die guten ins Töpfchen…»
Ins Kröpfchen gehören schon lange vor der Pandemie die vielen Printtitel. Wobei die Schweiz noch immer die höchste Print-Dichte in ganz Europa hat. Dazu heisst es ehrlich von Seiten der TX Group: «Die gedruckten Zeitungen leiden unter den erodierenden Werbeumsätzen, deren Rückgang sich durch die Corona-Krise beschleunigte. Aufgrund des Strukturwandels entwickeln sich auch die Auflagen rückläufig.»
Neue digitale Abonnements und der Umsatz aus Online-Werbung sowie notwendige Kostenmassnahmen könnten diese Rückgänge nicht kompensieren.
Deshalb sei für das Segment Tamedia, in dem der «Tages-Anzeiger» und weitere Bezahlmedien organisiert sind, in Zukunft von tieferen Cashflows auszugehen. Auch hier hat die TX Group per Mitte Jahr Bilanz gezogen. Es sei «eine Abschreibung auf dem Goodwill und den immateriellen Anlagen mit unbegrenzter Nutzungsdauer notwendig». Die Wertminderung auf Tamedia beträgt 85 Millionen Franken, was das aktuelle Ergebnis belastet.
Bei den anderen Units habe sich zum jetzigen Zeitpunkt kein Wertminderungsbedarf ergeben.