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Montag
27.07.2015

Medien / Publizistik

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Nicht der Axel-Springer-Verlag, sondern die japanische Nikkei-Mediengruppe übernimmt die Wirtschaftszeitung «Financial Times» von der britischen Eigentümerin Pearson. Dabei wurde ein Bar-Verkaufspreis von 844 Millionen britische Pfund vereinbart, was rund 1,2 Milliarden Franken entspricht.

Der Nikkei-Boss Tsuneo Kita sagte an einer Medienkonferenz am Freitagmorgen klipp und klar: «Damit keine Missverständnisse auftauchen: Die redaktionelle Unabhängigkeit wird bestehen bleiben.» Er habe volles Vertrauen in den «Financial Times»-Chefredaktor Lionel Barber und wolle die Zeitung «viel stärker» machen. Nikkei publiziert in Japan bereits die grösste Tageszeitung namens «Nikkei» mit 3,12 Millionen Abonennten.

Gemäss Pearson konnte die renommierte, auf lachsfarbenem Papier gedruckte «Financial Times» in den letzten fünf Jahren ihre Auflage um 30 Prozent auf 737 000 Exemplare steigern. Fast drei Viertel aller Zahlenden seien mittlerweile Digitalabonnenten. Die Engländer beziffern den Umsatz der FT-Gruppe auf 334 Millionen Pfund.

Der Verlag Gruner + Jahr hatte einst eine deutsche Zeitungsausgabe produziert, diese jedoch im Jahre 2012 eingestellt. In letzter Zeit spekulierten verschiedene Medien über ein mögliches Kaufinteresse des deutschen Medienriesen Axel Springer. Dieser teilte jedoch noch vor Bekanntgabe des Nikkei-Deals mit, dass man die «Financial Times» nicht übernehmen werde.

Da noch einige Aufsichtsbehörden ihre Zustimmung geben müssen, findet der «Financial Times»-Verkauf von Pearson an Nikkei voraussichtlich erst im vierten Quartal dieses Jahres statt.