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Mittwoch
24.05.2017

Vermarktung

Angehrn will Weko-Entscheid genau prüfen

Angehrn will Weko-Entscheid genau prüfen

Am Dienstag hat die Wettbewerbskommission die Übernahme von Starticket durch das Ticketing-Unternehmen Ticketcorner verboten. Dieser Entscheid sorgte für heftige Gegenreaktionen bei Ringier und Tamedia.

Der negative Entscheid der Weko wird von beiden Unternehmen bedauert. Ticketcorner zeigte sich in einer Mitteilung enttäuscht und erwägt gar, rechtliche Schritte gegen das Nein einzuleiten: «Nach Studium der Begründung werden wir beurteilen, ob wir den Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht anfechten», befand Andreas Angehrn, CEO von Ticketcorner.

Dass Starticket eine Marke der Mediengruppe Tamedia ist, schätzte die Weko als heikel ein, da die Übernahme durch den von Ringier kontrollierten Ticketcorner eine unfaire Ausgangslage für die Konkurrenz darstelle.

Das musste auch Tamedia zur Kenntnis nehmen: Im Kommunikationsschreiben des Medienhauses wird von einer «Schwächung der Schweizer Ticketinganbieter im internationalen Wettbewerb» gesprochen: «Durch den Zusammenschluss wäre eine reichweitenstarke Ticketing-Gruppe mit innovativen Services, hochperformanten Plattformen, Mobile Apps sowie Scanning-Lösungen für Veranstaltungskunden entstanden», so die offizielle Begründung des Unternehmens.

Rechtliche Schritte, wie von Ticketcorner bereits angekündigt, will sich auch Tamedia vorbehalten. Des Weiteren präsentierte der Konzern aktuelle Zahlen und künftige Pläne in Bezug auf die Ticketing-Strategie: Starticket könne seit Anfang 2017 ein zweistelliges Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr aufweisen und Tamedia wolle nun «das Wachstum von Starticket aus eigener Kraft weiter vorantreiben».

Kritik an den Hochzeitsplänen gab es von der Weko vor allem wegen der Gefährdung des Marktwettbewerbs. Die Kommission lässt auf ihrer Webseite verlauten, dass sie «potentielle Markteintritte von neuen Unternehmen berücksichtigt» und ebenfalls «die Marktentwicklung und die Rolle von Unternehmen wie Spotify, Facebook und Google analysiert» habe. Sie kam dabei zum Schluss, dass die Konkurrenz nicht im Stande gewesen wäre, der Übermacht der beiden Unternehmen entgegenzutreten.

Die Ausführungen der Weko unterstreichen die bereits jetzt vorherrschende Stellung von Tamedia und Ringier im hiesigen Ticketgeschäft. Das Verbot verhindert letztendlich eine potentielle Monopolisierung im Ticketmarkt, könnte aber auch innovationshemmend wirken, wie die betroffenen Unternehmen vorbringen. Es bleibt abzuwarten, wie die beiden Medienhäuser nun vorgehen werden.