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Mittwoch
07.01.2015

Medien / Publizistik

Drama auf der Redaktion von «Charlie Hebdo»: Am Mittwochmorgen sind zwölf Personen durch zwei maskierte Männer erschossen worden.

Gemäss französischen Medienberichten trug ein Bewaffneter eine Kalaschnikow, während der andere einen Raketenwerfer bei sich hatte. Die Täter drangen während der wöchentlichen Redaktionssitzung in das Gebäude in der Pariser Innenstadt ein. Nachbarn berichteten von mehreren Schüssen, die in der Redaktion abgefeuert worden seien. Im Anschluss kam es zu einem Schusswechsel mit den Sicherheitskräften. Dabei kamen zwei Polizisten ums Leben. Die beiden maskierten Angreifer konnten allerdings flüchten.

Wer die Täter sind, ist noch unklar. Gemäss Zeugenberichten sollen sie sich auf Al Qaida bezogen haben. «Charlie Hedbo» trat stark für die Meinungsfreiheit ein. Immer wieder druckte die Zeitschrift Mohammed-Karrikaturen ab und liess sich auch durch Drohungen nicht einschüchtern.

Übereinstimmenden französischen Medienberichten zufolge, die sich auf Justizkreise beziehen, ist auch Stéphane Charbonnier, Chefredaktor von «Charlie Hebdo», unter den Opfern des Anschlags. Charbonnier war als Karikaturist unter dem Kürzel Charb bekannt.

Ebenfalls dem Attentat zum Opfer gefallen sind die vier bekannten Karikaturisten Georges Wolinski, Jean Cabut, bekannt unter dem Namen Cabu, und Bernard Verlhac, bekannt als Tignous.

Die Karrikaturistin Corinne Rey, die unter dem Namen Coco neben «Charlie Hedbo» auch für die Westschweizer Zeitschrift «Vigousse» schreibt, hat den Anschlag auf die Reaktion in Paris überlebt. Sie konnte sich unter einem Möbel verstecken.

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga verurteilte im Namen des Bundesrates das Attentat als Anschlag auf Menschenrechte wie die Meinungs- und die Pressefreiheit. Der Anschlag zeige, dass diese grundlegenden Rechte und Freiheiten auch in westlichen Demokratien nicht selbstverständlich seien und mit allen Mitteln verteidigt werden müssten.