Ein neuer Anbieter mischt derzeit die Konkurrenz der Live-Sportübertragungen mit einem Kampfpreis ordentlich auf. Angesichts dessen, dass bislang der Kunde mehr oder weniger jeden Preis «einfach so» bezahlen musste, muss man sagen: «endlich». Seit knapp zwei Wochen ist Dazn, das «Netflix für Sportfans», auch in der Schweiz erhältlich.
Ob Messi, Ronaldo, Pogba oder Ibrahimovic: Es ist kein Geheimnis, dass einige der besten und spektakulärsten Fussballer ihre Schuhe mittlerweile in Spanien und England schnüren. Wer attraktiven Fussball sehen wollte, kam bislang nicht an Swisscom beziehungsweise deren Tochter Teleclub vorbei.
Das ändert sich nun schlagartig. Mit Dazn, einem Ableger der britischen Perform Group, hat sich ein hierzulande bislang unbekannter Anbieter die Rechte für die Premier League und La Liga gesichert. Plötzlich kann zum Preis von 12.90 Franken jedes Spiel gestreamt werden - bislang zahlte man bei Teleclub um die 50 Franken für Live-Fussball.
In der hiesigen Medienlandschaft wird bereits spekuliert, dass Dazn mit einem «Einstiegspreis» möglichst viele Kunden anlocken möchte. Das dementiert Matthias Folkmann, PR-Manager Dazn, ausdrücklich gegenüber dem Klein Report. «Unser Preis wird in absehbarer Zukunft bei 12.90 Franken bestehen bleiben. Ohne Extrakosten und Zusatzoptionen», sagt Folkmann.
Möglich machen diesen Preis die tieferen Ausgaben. «Dazn ist ein komplett neues Produkt, das an die heutige Zeit angepasst ist. Die Kosten sind bei Weitem niedriger als im traditionellen Fernsehen. Wir haben keine teure Sendeinfrastruktur wie traditionelle TV-Anstalten. Die Geräte sind in den Haushalten verfügbar, wir nutzen Breitbandinternet - mehr braucht es nicht», meint Folkmann.
Mit Sportkommentatoren wie Marco Hagemann, Markus Götz oder Uwe Morawe ist es Dazn bereits gelungen, vertraute TV-Stimmen mit ins Boot zu holen. Und da auch Tennis-, Football- und NBA-Übertragungen zum Angebot gehören, kommen auch Nicht-Fussball-Fans auf ihre Kosten.
Bei Teleclub wurde bislang nicht darauf reagiert, dass man die Rechte von La Liga und Premier League verloren hat. Der Kunde mag sich wundern, nicht mehr als die Meldung «die Ausstrahlungsrechte der Premier League für die Deutschschweiz sind weiterhin in Verhandlung» zu finden, ohne dass der Preis nach unten angepasst wird.
Matthias Folkmann bestätigt dem Klein Report, dass noch in Sachen Sublizenzen verhandelt wird. «Wir führen in der Schweiz Gespräche darüber, ausgesuchte Spiele oder Highlights auch anderen Anbietern zur Verfügung zu stellen. Allerdings steht dabei immer die Stärkung unseres Angebots Dazn im Fokus. Unter anderem sprechen wir auch mit Teleclub.»