Die Teleclub AG hat bei der Weko Anzeige gegen UPC Cablecom und Finecom eingereicht. Nach Auffassung von Teleclub missbrauchen die beiden Unternehmen ihre dominierende Marktstellung, um von Teleclub für die Verbreitung des Programmangebotes unangemessene und diskriminierende Konditionen zu erzwingen. Teleclub werde dadurch im Wettbewerb behindert.
Teleclub habe in den vergangenen Monaten Verhandlungen mit verschiedenen Kabelnetzbetreibern geführt, die jedoch zu keinem Ergebnis geführt hätten, teilte Teleclub am Montag mit. Das Unternehmen sehe sich daher gezwungen, Anzeige bei der Wettbewerbskommission über die missbräuchlichen Verhaltensweisen der beiden Kabelnetzbetreiber einzureichen.
«Zusammen mit dem von ihnen massgeblich beherrschten Verband Swisscable erheben UPC Cablecom und Finecom immer wieder ungerechtfertigte Vorwürfe zu Preisen und Inhalten des Teleclub Pay-TV-Programmangebotes», heisst es. Teleclub gehört der Cinetrade AG, welche wiederum im Besitz der Swisscom ist.
Die Kabelnetzbetreiber würden auf das bestehende, grössere Teleclub-Angebot bei Swisscom TV verweisen, welches auch in HD übertragen werde, so der TV-Anbieter. Die Unterschiede zu diesem Angebot seien jedoch massgeblich auf das diskriminierende Marktverhalten der Kabelnetzbetreiber zurückzuführen.
Diese würden überhöhte Preise für die Einspeisung des Teleclub-Angebots in ihre Netze verlangen. «Es ist nicht schwierig, zu diesem Schluss zu kommen», so Wilfried Heinzelmann, Mitglied des Verwaltungsrates der Teleclub AG, am Montag gegenüber dem Klein Report. «Wir sehen ja, was von uns verlangt bzw. in Rechnung gestellt wird.»
Die Kabelnetzbetreiber würden Teleclub zudem nur «eine sehr beschränkte Kapazität zur Übertragung ihres Programmangebotes» einräumen. Die Weko bestätigte den Eingang der Anzeige gegenüber dem Klein Report. «Zurzeit prüft das Sekretariat die Anzeige bezüglich ihrer kartellrechtlichen Relevanz», teilte die Behörde mit.
Wilfried Heinzelmann formulierte auf jeden Fall schon mal seine Vorstellung vom Ausgang des Verfahrens. «Wir zählen darauf, dass die Weko für gleichlange Spiesse auf der Kabelplattform sorgt», sagte er.