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Donnerstag
23.08.2012

Als Moderator der «Musig Stubete» auf Tele Bärn stellte Paul Stucki 16 Jahre lang zahlreiche volkstümliche Musikerinnen und Musiker sowie Formationen vor. Über 1200 Musikanten seien es gewesen, wie er am Mittwoch gegenüber dem Klein Report sagte. Dass die Sendung nach so vielen Jahren abgesetzt wurde, «tut sicher weh», sagte Stucki wehmütig.

Vor allem, weil für zahlreiche volkstümliche Musikerinnen und Musiker mit der «Musig Stubete» eine Plattform verschwinde und weil es nun in der Schweizer Medienlandschaft wieder eine weniger gebe. Für ihn, der hauptberuflich als Verkaufsberater tätig ist, sei die «Musig Stubete» ein Hobby gewesen. Eines, in das er viel Herzblut gesteckt hat.

Das Aus der volkstümlichen Sendung kam für Stucki indes nicht überraschend. Die AZ Medien hätten verlauten lassen, dass «sie Tele Bärn ein stärkeres und klareres Profil im Bereich der Aktualitäten geben möchten», so Stucki.

Nun, nachdem die «Musig Stubete» abgesetzt sei, erhalte er «massive Reaktionen» von den Zuschauerinnen und Zuschauern. Stucki: «Die Sendung war in der Öffentlichkeit sehr beliebt und die Leute sind dementsprechend enttäuscht über das Aus.» Die Zuschauer würden nicht verstehen, weshalb Tele Bärn die Sendung abgesetzt hätte. Diese Reaktion zeigten ebenfalls die volkstümlichen Künstlerinnen und Künstler, die die Plattform gerne genutzt haben. Wie viele Zuschauer die «Musig Stubete» vor den Bildschirm gelockt hat, kann Stucki nicht abschätzen. Er weiss jedoch: «Auf Tele Bärn war es eine der meistgesehenen Sendungen.»

Mit der «Musig Stubete» verschwinde eine volkstümliche Sendung mehr in den Schweizer Medienlandschaft. Nicht nur das Tele Bärn gebe der Volksmusik keine Plattform mehr, «auch das Schweizer Fernsehen legt zu wenig Wert auf unser Brauchtum».

Die Volksmusik werde in der Schweizer Medienlandschaft «stiefmütterlich» behandelt und gut genutzte Plattformen seien einfach verschwunden. Im Kanton Bern gebe es von der Radioseite her noch das Radio BeO, das grossen Wert auf die volkstümliche Musik legen würde. Den Printmedien attestiert Stucki «eine gute Berichterstattung im Zusammenhang mit der volkstümlichen Musik».

Er selber moderiert auf Radio BeO noch die volkstümlichen Sendungen und die Oldies. «Das Ende bei Tele Bärn ist aber definitiv», sagte er gegenüber dem Klein Report. Stucki ist auch daran, eine Plattform für die volkstümliche Musik auf einem anderen Kanal zu platzieren. «Verschiedene Sachen werden geprüft», sagte er. Weiter wolle er sich nicht in die Karten blicken lassen.

16 Jahre «Musig Stubete»: «Es gab unheimlich viele schöne Momente, die alle einzeln herauszupicken, ist schwierig für mich.» Zu den Höhepunkten gehörten laut Stucki die Kreuzfahrten und die Aufnahmen in Spanien sowie die Musiker, die immer Freude an ihren Auftritten hatten.