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Samstag
11.02.2006

Die Strukturbereinigung im Zeitungsmarkt des Grossraums Zürich geht weiter: Wie der Klein Report aus guter Quelle weiss, ist der Grossverlag Tamedia («Tages-Anzeiger», Radio 24, «Tele Züri») am «Wochenspiegel für das Zürcher Unterland» aus Bülach interessiert. Der jeden Donnerstag in einer Auflage von 34 000 Exemplaren erscheinende «Wospi» ist ein Tabloidblatt mit hauptsächlich braven PR-Geschichten. Die Zeitung gehört zu 65% dem Verleger Andreas Mohler und zu 35% dem «Schaffhauser-Nachrichten»-Verlag Meier & Cie. AG. Gemäss Recherchen des Klein Reports erzielt der «Wospi» einen jährlichen Umsatz von 1,3 bis 1,5 Millionen Franken. Die Verhandlungssumme liegt im Moment bei 1 bis 1,5 Millionen Franken, Tendenz sinkend.

Norbert Neininger, Chefredaktor der «Schaffhauser Nachrichten» und Meier-Unternehmensleiter, bestritt die Übernahmegespräche am Freitag gegenüber dem Klein Report nicht, wollte aber keine Details verraten: «Fragen Sie Herrn Mohler, der macht alles, wir haben nur eine Minderheit; es soll der reden, der im Fahrersitz ist.» Und auch der dementierte nur halbherzig: «Vorläufig ist damit gar nichts», sagte er zum Klein Report. «Wenn es so weit kommt, wird man es erfahren.»

Kommt der Deal zustande, hätte die Tamedia nicht zum ersten Mal mit dem Meier-Verlag zu tun. Erst im vergangenen Herbst hatte der Zürcher Verlag über den kurz zuvor gekauften Frauenfelder Verlag Huber & Co. die Druckerei MeierWaser AG im zürcherischen Feuerthalen zwischen sich (80%) und der Meier & Cie. AG (20%) aufgeteilt. - Mehr dazu: Tamedia liebäugelt mit der «Aargauer Zeitung», Tamedia lanciert Tagiplus als Stadt-Land-Kombi und Beim Druck rumorts im Thurgau und in Schaffhausen