Gegen Quersubventionierungen einzelner Titel spricht sich Verwaltungsratspräsident Pietro Supino von der Zürcher Tamedia in einem Interview über die Zukunft der wirtschaftlich gefährdeten Espace-Media-Tageszeitung «Der Bund» aus. In der Tamedia-Hauszeitung «Doppelpunkt» wird er gefragt, ob die Tamedia «einen traditionsreichen und wertvollen Titel wie den `Bund` nicht auch unabhängig von Renditeüberlegungen weiterführen» könne. Darauf anwortet Supino, der Verwaltungsrat wolle, «dass jedes Medium zum wirtschaftlichen Erfolg der Gruppe beiträgt». Letztlich seien Redaktionen «nur dann wirklich frei, wenn ihr Medium auf solider wirtschaftlicher Grundlage steht». Auch «wäre es schwierig zu rechtfertigen, warum die einen Mitarbeitenden zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beitragen müssen, während andere davon befreit wären». Das würde nach Ansicht des Verwaltungsratspräsidenten «Ungerechtigkeiten und Intransparenz hervorrufen und dem ganzen Unternehmen schaden».
Im weiteren Verlauf des Interviews wird Pietro Supino auch gefragt, ob nächstens eine grosse Sparrunde zu erwarten sei, wie dies andere Verlage in letzter Zeit angekündet haben. «Wir werden keine allgemeinen Sparpakete in Verbindung mit einem grossen Stellenabbau verkünden», antwortet er darauf. Das Unternehmen ziehe es vor, «jedes Geschäft für sich zu betrachten und es nach Möglichkeit weiterzuentwickeln: Wo dies Einsparungen erfordert, werden wir jeweils informieren, sobald eine seriöse Grundlage dafür gegeben ist.»
Sonntag
14.12.2008