Stabübergabe beim «Zürcher Unterländer»: Chefredaktor Steffen Riedel übergab am Dienstag die Leitung der Redaktion an Benjamin Geiger, der sich bei dieser Gelegenheit der Redaktion vorstellte.
Der Klein Report fragte bei Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer nach, warum Geiger den Zuschlag erhalten hat und welche Sparmassnahmen er in seiner Doppelrolle beim «Zürcher Unterländer» und der «Zürichsee-Zeitung» umzusetzen hat.
Nachdem Steffen Riedel sich entschieden hatte, die Leitung des «Zürcher Unterländers» abzugeben, habe sich Tamedia mit der Frage beschäftigen müssen, wer kurzfristig die Funktion übernehmen könne, erklärte Zimmer dem Klein Report. «Mit Benjamin Geiger stand ein erfahrener Chefredaktor, der das Handwerk einer lokalen Tageszeitung im Detail kennt, zur Verfügung», so Zimmer. Dass Geiger die Leitung der Redaktion sofort ad interim übernehmen konnte, sei eine gute Lösung.
Ob die Chefposition beim «Zürcher Unterländer» zu einem späteren Zeitpunkt wieder neu besetzt wird, ist gemäss Zimmer «noch offen». «Denkbar ist auch eine publizistische Gesamtleitung für beide Tageszeitungen mit zwei Redaktionsleitern. Die beiden Tageszeitungen `Berner Oberländer` und `Thuner Tagblatt` machen mit diesem Modell gute Erfahrungen», erklärte der Tamedia-Sprecher.
Zudem führte er aus, was unter dem Ziel «engere Zusammenarbeit in den Bereichen Planung, Prozesse und Administration» zu verstehen ist: «Seit der `Zürcher Unterländer` und die `Zürichsee-Zeitung` vor zwei Jahren zu Tamedia stiessen, haben wir in verschiedenen zentralen Dienstleistungsbereichen optimiert», zeigte er auf. Mit dem Zeitungsverbund Zürcher Regionalzeitungen sei ein neues Zeitungssystem für die überregionale Berichterstattung aufgebaut worden. «Im Zeitungsdruck wurden Überkapazitäten abgebaut. Und wir haben einen gemeinsamen Werbeverkauf mit dem `Landboten` und dem `Zürcher Oberländer` aufgebaut», so Zimmer im Gespräch mit dem Klein Report.
Jetzt müsse das redaktionelle Konzept der Zeitung weiterentwickelt werden. Das Konzept des Zeitungsverbundes ZRZ habe sich zwar bewährt. «Wir müssen aber mögliche Synergien zwischen den Partnern des Zeitungsverbundes ZRZ weiterhin nutzen und gleichzeitig sicherstellen, dass der `Zürcher Unterländer` eine gute redaktionelle Leistung für die Region erbringt», so Zimmer. Und der Tamedia-Sprecher fügte hinzu: «Wir können einen Stellenabbau nicht ausschliessen», so Zimmer.
Der «Zürcher Unterländer» spüre wie alle Tageszeitungen das schwierige Wirtschaftsumfeld, das bereits zu einem «deutlichen Rückgang der Werbevolumen» geführt habe. Die Leserzahlen, die im letzten Jahr sogar leicht gestiegen sind, zeigten aber gleichzeitig, wie wichtig der «Zürcher Unterländer» für die Region sei. Für die kommenden Monate nannte Christoph Zimmer im Klein-Report-Interview folgendes Ziel: «Lokale Nachrichten aus den einzelnen Gemeinden des Zürcher Unterlands sollen noch wichtiger und das Profil der Zeitung dadurch geschärft werden», sagte der Tamedia-Sprecher.