Content:

Freitag
30.10.2020

Medien / Publizistik

Über einen Personalabbau in Bern ist gemäss «Republik» nichts bekannt...

Über einen Personalabbau in Bern ist gemäss «Republik» nichts bekannt...

Per April 2021 werden die beiden Tageszeitungen «Bund» und «Berner Zeitung» nur noch von einer Redaktion in Bern bedient. Ob mit der Zusammenlegung ein Stellenabbau einhergeht, ist noch unklar.

Trotz der Fusion der Redaktionen soll es weiterhin zwei Zeitungen geben, schreibt die «Republik» am Donnerstag. Die einzelnen Titelseiten sollen gemäss den Recherchen des Online-Magazins zwar verschieden gestaltet sein, aber inhaltlich würden sich «höchstens noch die Seitenumfänge unterscheiden».

Die «Republik» stützt sich auf Informationen, die aus einer internen Online-Diskussion der Redaktionen mit den Tamedia-Geschäftsführern Marco Boselli und Andreas Schaffner stammen. An diesem Gespräch, das letzten Mittwoch stattfand, wurde die Zusammenlegung vorgestellt.

Auch die Gewerkschaft Syndicom bestätigt die Zusammenlegung der Redaktionen von «Bund» und «Berner Zeitung» in einer Mitteilung vom Donnerstag. Sie verweist auf eine Personalinformation vom 28. Oktober.

Syndicom schreibt ausserdem, dass Boselli und Schaffner die publizistischen Leitlinien der neuen Einheitsredaktion wie folgt skizzierten: «Die fusionierte Redaktion soll nur noch über lokale Themen berichten, wenn sie über die Region Bern hinaus von Bedeutung sind. Selbst Wahlen in den Gemeinden finden nur noch Eingang in die Berichterstattung, wenn etwas Aussergewöhnliches passiere.»

Das sogenannte «Berner Modell» hat eigentlich bisher eine gewisse Meinungsvielfalt in der Region Bern garantiert: Die zwei Tageszeitungen «Bund» und «Berner Zeitung» decken die Berichterstattung ab und sorgen für eine Breite an Themen und Haltungen. «Damit könnte nun Schluss sein», so die Gewerkschaft.

Nun befürchtet Syndicom sogar eine mediale Unterversorgung in der Region Bern - ausgerechnet im politischen Zentrum der Schweiz.

Über einen Personalabbau ist derzeit noch nichts bekannt. Allerdings schreibt die «Republik», dass man bei Tamedia offenbar darauf setze, dass «möglichst viele Mitarbeiter» von sich aus kündigen. An der Diskussion habe Boselli zu den Journalistinnen und Journalisten gesagt: «Überlegt euch gut, ob ihr diese Reise wirklich mitmachen wollt.»

Der Klein Report hat bei Tamedia nachgefragt, ob man die Fusion der Berner Redaktionen bestätigen könne. Gemäss Patrick Matthey, Kommunikationsleiter der TX Group, werde eine Mitteilung vorbereitet. Mehr wollte er nicht sagen.