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Dienstag
25.07.2017

Medien / Publizistik

Binswanger wehrt sich gegen Voigt-Vorwürfe

Binswanger wehrt sich gegen Voigt-Vorwürfe

Michèle Binswanger, Redaktorin Hintergrund und Recherche beim «Tages-Anzeiger», schiesst scharf gegen die Journalisten von Watson und deren ehemaligen Geschäftsführer Hansi Voigt. In einem Tweet bezichtigt sie Autoren des Newsportals als Lügner und schreibt, dass Chefs von Waston zwar Gegendarstellungen anbieten, diese dann aber nicht bringen würden.

Konkret tweetete sie am Sonntag die Frage: «Wo schreiben Journis, die Quellen verraten, Autoren, die Lügen verbreiten, & Chefs, die Gegendarstellungen anbieten & dann nicht bringen?». Diese beantwortet sie dann auch gleich selbst mit den Worten «bei @watson_news natürlich. Aber nur wenn @hansi_voigt mitmischelt».

Weitere Hintergrundinformationen postet sie nicht. Die Vermutung liegt aber nahe, dass sich Binswanger mit ihren Anschuldigungen auf einen Artikel bezieht, den Hansi Voigt Anfang Juli für Watson schrieb. Dieser beinhaltet ein Interview mit Reto Spiess-Hegglin - dem Ehemann von Jolanda Spiess-Hegglin - sowie mehrere Unterartikel zum Fall der «Zuger Sexaffäre».

Unter anderem schreibt Voigt, dass Michèle Binswanger der ehemaligen Kantonsrätin in einem «Tages-Anzeiger»-Artikel vom März 2015 attestierte, den Frauen zu schaden. Sie schiesse zudem auch privat auf ihrem Twitter-Account gegen Spiess-Hegglin und habe sich im Mai 2017 in einem Video als Sachverständige zuversichtlich gezeigt, dass Philipp Gut - «Weltwoche»-Journalist, der wegen übler Nachrede von Spiess-Hegglin angezeigt wurde - den Prozess gegen die 36-Jährige gewinnen werde, schreibt der Watson-Gründer weiter.

Einer anderen Journalistin gegenüber, die von Binswanger wissen wollte, worauf sie sich in ihrem so festen Urteil stütze, habe sie «mein Gefühl» geantwortet. Auf entsprechende Nachfragen von Voigt habe die «Tagi»-Journalistin bis zur Veröffentlichung des Artikels nicht reagiert.

Erst nach Erscheinen des Artikels habe sie gegenüber Watson erstmals Stellung genommen und eine Gegendarstellung verlangt. Eine solche sei ihr gutes Recht, enthalte jedoch «grobe Unwahrheiten», so Voigt. Diese Aussage unterstreicht er mit verschiedenen, seinem Artikel angehängten «Beweisen».

Hansi Voigt selbst hat bisher nicht auf Binswangers Tweets vom Sonntag reagiert. Dass die beiden aber nicht die besten Freunde sind, ist ein offenes Geheimnis. So hatte Binswanger Voigt in einem «Tagi»-Artikel vor einem Jahr als «Chuck Norris des Online-Journalismus» bezeichnet. Voigt tweetete darauf: «Ich mag @mbinswanger auch nicht. Aber sie kann ihre Abneigung mir gegenüber einfach toll ausdrücken!»