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Dienstag
31.07.2012

Seit bekannt ist, dass Swissprinters sich bis Ende Jahr vom Betrieb in Renens trennen will, sind rund 120 Druckerei-Mitarbeiter in Ungewissheit. Wie der Klein Report berichtete, haben sie am Dienstag der Mediengewerkschaft Syndicom ein Verhandlungsmandat erteilt, um gemeinsam mit der Personalkommission und der Geschäftsleitung eine «sozial verträgliche Lösung» zu finden. Der Klein Report hat sich bei Syndicom nach dem aktuellen Stand der Dinge erkundigt.

Von Verhandlungen könne man derzeit nicht sprechen, sagte Syndicom-Vertreter Yan Giroud am Donnerstagabend gegenüber dem Klein Report. Zwar habe Swissprinters die Gewerkschaft darüber informiert, sich vom Standort trennen und das Konsultationsverfahren fortführen zu wollen, auf Diskussionen habe das Unternehmen sich aber nicht eingelassen. Im Gegenteil werde versucht, nur mit der Personalkommission zu verhandeln und die Gewerkschaft aussen vor zu lassen, so Giroud. Nach der Mandatserteilung durch die Mitarbeitenden warte man nun auf eine Stellungnahme von Swissprinters.

«Wir fordern die aktive Beteiligung der Gewerkschaft an der Seite der Belegschaft auf allen Stufen: im Konsultationsverfahren, in Arbeitsgruppen und Verhandlungen etc.», erklärte Giroud die Forderungen von Syndicom. «Im Moment aber weigert sich die Direktion, die Gewerkschaft als Gesprächspartnerin und Vertreterin des Personals zu betrachten.» Wichtig sei zudem die Möglichkeit, auf dem Betriebsgelände Versammlungen abhalten zu können, denn wegen des Schichtbetriebs sei es sonst nicht zu garantieren, dass alle Mitarbeiter teilnehmen könnten.

Nach möglichen sozial verträglichen Lösungen gefragt, meinte der Gewerkschafter: «Aktuell wäre eine Übernahme des Betriebs durch das lokale Management die am wenigsten schlimme Lösung», wenn sie auch sehr grosse Opfer seitens der Belegschaft fordere, da nur die Hälfte der Mitarbeiter berücksichtigt werden könnte. «Wenn sich eine sozial akzeptable Lösung findet, dann dank der Mobilisation aller betroffenen Akteure: der Belegschaft, der kommunalen Behörden, der politischen Parteien und der Bevölkerung der Region.» Trotzdem möchte er nicht ganz ausschliessen, dass es seitens Swissprinters den Willen gibt, eine sozial verträgliche Lösung zu finden - und sei das auch eher unwahrscheinlich, so würde das selbstverständlich von allen gut aufgenommen.

Swissprinters konnte am Freitag vor Redaktionsschluss gegenüber dem Klein Report nicht mehr Stellung beziehen.