Content:

Donnerstag
22.05.2008

Der Verwaltungsrat der SwissMediaCast AG (SMC AG) hat am Donnerstag die interessierten Programmveranstalter (Radiosender) dazu eingeladen, sich für einen Programmplatz auf dem 2. digitalen Radio-Layer im DAB+-Standard für die Deutsche Schweiz zu bewerben. Die Bewerbungen für die Programmplätze können bis zum 15. Juni 2008 eingegeben werden. Gemäss den technischen Möglichkeiten und den Vorschriften der Funkkonzession des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) gibt es auf diesem Layer Platz für acht konzessionierte private Programmveranstalter, weitere acht private Programme von meldepflichtigen Veranstaltern sowie für zwei Radioprogramme der SRG (der jetzt bereits im Betrieb befindliche 1. Layer sendet ausschliesslich Programme der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft).

Der Verwaltungsrat der SMC AG kann lediglich die acht Plätze von meldepflichtigen Veranstaltern vergeben, wie Günter Heuberger namens der SMC am Donnerstag gegenüber dem Klein Report erklärte. «Wir müssen jetzt sehen, wie viele sich überhaupt melden», sagte er mit hörbarer Skepsis. Die Krux ist der Umstand, dass es im Moment noch keine DAB+-Empfänger gibt, was sich indes bis zur Betriebsaufnahme im Februar 2009 ändern soll. Herkömmliche DAB-Geräte gibt es zwar, ihre Zahl im Markt ist aber gering. Per Ende 2007 sollen gegen 100 000 Empfänger verkauft worden sein, und laut Heuberger ist diese Zahl seither «sicher nicht explodiert». Spätestens Ende Februar 2011 sollen 80 Prozent der Haushalte in der Deutschschweiz versorgt werden. Ob und wann das digitale Radio das herkömmliche UKW als Breitenmedium ablöst, ist noch sehr umstritten.

Wörtlich schreibt die SMC weiter: «Für die Zuteilung der Programmplätze hat der Verwaltungsrat der SMC AG einfache Qualifikations- und Selektionskriterien aufgestellt, welche ein gesamthaft attraktives Programmensemble auf den 2. DAB-Layer bringen sollen. Nach intensiven Verhandlungen mit der SRG und der Swisscom Broadcast AG ist es dem Verwaltungsrat der SMC AG gelungen, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, welches durch einen Dienstleistungsvertrag zwischen der SRG und der Swisscom Broadcast AG insbesondere die Investitionskosten von ca. 7,5 Mio. Franken nicht von Anfang an bei den privaten Veranstaltern oder der SMC AG anfallen lässt. Die Kosten der Verbreitung für einen Programmplatz in der deutschen Schweiz betragen deshalb ca. 250 000 Franken pro Jahr. Darin eingeschlossen ist die Zuführung des Signals vom Studio an das zentrale Playout und die Amortisation der Investition.» - Siehe auch: Bundesrat will zweite T-DAB-Radioplattform und Ein Radiosender, für den es keine Empfänger gibt