Bei der Swisscom kommt es erneut zum Kahlschlag: Trotz einem «erfolgreichen» Geschäftsjahr hält der Telekomkonzern an seinem rigorosen Sparprogramm fest. Im laufenden Jahr werden voraussichtlich weitere 500 Stellen gestrichen, um die stagnierenden Umsatzzahlen im gesättigten Mobilfunkmarkt zu kompensieren.
Ziel der Swisscom bleibt es somit, ihre Kosten bis 2020 im Vergleich zu 2015 um 300 Millionen Franken zu senken. Deshalb wurden bereits vor Jahresfrist 593 Stellen gestrichen. Insgesamt sparte der Konzern 50 Millionen Franken.
Dadurch erreichte der Konzern einen stabil bleibenden Umsatz von 11,6 Milliarden Franken. Der Ebitda konnte mit 4,29 Milliarden unter dem Strich um 4,8 Prozent gesteigert werden und der Reingewinn legte mit einem Plus von 17,8 Prozent sogar deutlich auf nun 1,6 Milliarden Franken zu. Dafür ist unter anderem ein ausserordentlicher Ertrag von 60 Millionen Franken aus einem Rechtsfall mit der italienischen Tochter Fastweb verantwortlich.
Druck machten der Swisscom eine «Roaming-Preissenkung von 100 Millionen» und der «gesättigte Mobilfunkmarkt», wie CEO Urs Schaeppi am Mittwoch vor den Medien die Jahreszahlen kommentierte.
Ausgerechnet das Kerngeschäft des Telekomkonzerns kränkelt: Während die Zahl der Mobilfunkanschlüsse stagniert (-0,2 Prozent), sank die Zahl der Festnetz-Telefonanschlüsse sogar um 262 000 Anschlüsse auf 2,4 Millionen. Die Negativentwicklung wurde nur teilweise durch einen Anstieg der Breitbandanschlüsse um 34 000 auf nun 2 Millionen kompensiert.
Positiv auf das Ergebnis wirkte sich hingegen die Anzahl der TV-Anschlüsse in der Schweiz aus, die um 10,9 Prozent auf 1,47 Millionen zugenommen hat. Das langjährige Sorgenkind, die italienische Fastweb, steigerte den Umsatz um 3,4 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro.
Durch weitere Sparmassnahmen - die Swisscom spricht von einer «Steigerung der Effizienz» - erwartet die Konzernleitung für das laufende Geschäftsjahr einen gleichbleibenden Umsatz von 11,6 Milliarden und ein Ergebnis (Ebitda) von 4,2 Milliarden Franken.