Die Swiss Indoors von Basel und Roger Federer müssen in einem Atemzug genannt werden. Und das Turnier hängt am Tropfen des sechsfachen Basel-Siegers, der im Herbst seiner Karriere nochmals so richtig aufgetrumpft hat und am Sonntagnachmittag den Belgier David Goffin klar mit 6:2 und 6:2 besiegt hat und in Basel nicht nur für gute Stimmung, sondern vor allem für volle Ränge gesorgt hat. Was Turnierdirektor Roger Brennwald sicherlich sehr gefreut hat.
Umso unverständlicher ist es, dass Roger Brennwald nicht Roger Federer ins Boot holt, wenn es um die Nachfolge von Brennwald geht. Federer hatte schon vor einigen Jahren Interesse an den Swiss Indoors bekundet. Doch Brennwald muss schlechte Berater haben. Nur so ist zu verstehen, dass er Roger Federer, dem Publikumsmagneten einen Korb gibt und stattdessen Infront Ringier, einen Sportvermarkter, ins Boot holt.
Und dabei hätte Federer mit seiner Zugkraft und seinem Portefeuille an global ausgerichteten Sponsoren den Swiss Indoors neue Perspektiven eröffnet, sind Branchenkenner überzeugt.
Diese Türe dürfte nun zugeschlagen sein nach dem Zuzug von Infront Ringier, der auch einer Zurückweisung von Team 8, das Federer zusammen mit seinem Manager und Partner Tony Godsick jüngst gegründet hat, gleichkommt, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.
Marc Walder, CEO des Medienunternehmens Ringier und wie Verwaltungsratspräsident Michael Ringier diese Woche in Basel vor Ort, haben eilig betont, wie wichtig auf der Suche nach Partnern ein gutes Einvernehmen mit Federer sei, schreibt die «SonntagsZeitung» weiter.
Und dass Walder, ein früherer Tennisprofi, selber das Gespräch mit dem 17-fachen Grand-Slam-Sieger suchen werde. Walder verheimlichte auch nicht, dass Ringier gern noch stärker in die Swiss Indoors involviert wäre.
Und selbst Brennwald gab zu, dass es nachteilig sei, Federer zwar im Turnier, aber ihn nicht mehr als Vertragspartner zu haben, um ihn für PR-Aktivitäten, Auftritte bei Sponsoren etc. einsetzen zu können.
Marc Walder als Vermittler. Der Klein Report findet das zwar löblich vom ehemaligen Tennisprofi. Doch überschätzt sich da Marc Walder nicht ein wenig? Wie man von Kontrollfreak Federer weiss, hält er die Fäden gerne selber in der Hand.
Mit Ringier an seiner Seite würden viel zu viele Manager bei der Ausrichtung der Swiss Indoors dreinreden. Und vor allem Leute, die von Tennis keine Ahnung haben. Und darauf hat ein Mann wie Roger Federer wenig Lust.