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Mittwoch
27.04.2016

IT / Telekom / Druck

Die Glasfaserkabelnetz-Branche plant Swisscom die Übertragungsrechte für Live-Sport-Events abzujagen: Der Verband Suissedigital, in welchem 200 Glasfaserkabelnetz-Unternehmen zusammengeschlossen sind, bewirbt sich für die Rechte an den Live-Spielen der Swiss Football League und von Swiss Ice Hockey. Das erklärt Nicolas Perrenoud, CEO der Quickline-Gruppe, die selbst Mitglied von Suissedigital ist, gegenüber dem Klein Report.

«Mit den Übertragungen von Schweizer Live-Sport wollen wir unseren Kunden ein attraktives und umfassendes Sportangebot bieten», erklärt Perrenoud die Ziele seines Unternehmens und von Suissedigital dem Klein Report. Bisher seien sportbegeisterte Kunden von Suissedigital systematisch benachteiligt worden, denn «Schweizer Spitzensport konnte über unsere Kommunikationsnetze nur mit Einschränkungen empfangen werden», so Perrenoud.

Laut dem Unternehmensleiter liegen die Übertragungsrechte der Spiele der höchsten Schweizer Fussball- und Hockeyligen zur Zeit noch bei Swisscom und ihrer Tochterfirma Teleclub, «für die Zeit ab Sommer 2017 werden diese aber neu vergeben und wir werden zusammen mit den anderen Mitgliedern von Suissedigital dafür mitbieten».

Dabei sieht er gute Chancen für die Glasfaserkabelnetz-Branche, diesen Bieterstreit zu gewinnen, insbesondere da auch upc cablecom dem Verband Suissedigital angehört: «Zusammen erreichen wir rund 2,5 Millionen Haushalte in der Schweiz, Swisscom hingegen nur rund 1,3 Millionen», so Perrenoud.  Zudem sei man auch «absolut konkurrenzfähig im finanziellen Bereich», um die Mitbieter um die Rechte auszustechen.

In welcher Form genau Suissedigital die Live-Sport-Events anbieten würde, steht laut Perrenoud zwar bereits fest, werde jedoch noch nicht kommuniziert. «Bisher können Teleclub-Kunden die Spiele im Abo geniessen, bei Swisscom-TV können die Matches nach dem Pay-per-View Prinzip einzeln gekauft werden. Ob wir uns daran orientieren würden, verraten wir noch nicht».

Wie genau das Ausschreibungsverfahren für die Übertragungsrechte aussehen wird ist laut Perrenoud der Branche bisher noch nicht kommuniziert worden. «Wir mussten bis heute unser Interesse bei den Sportverbänden hinterlegen, wann genau konkrete Angebote eingereicht werden können, steht aber noch nicht fest.» Vor vier Jahren seien die Hockey- und Fussballspiele zeitlich unabhängig voneinander ausgeschrieben worden, ob das heute auch wieder so sei, ist laut dem Quickline-CEO noch unklar.