Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger und der ehemalige Chefredaktor der «NZZ am Sonntag», Felix E. Müller, mögen sich nicht besonders.
Nun eskaliert ein Steit über ein Porträt des SP-Politikers, das im Bundesratslexikon steht – geschrieben von Müller. Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, gebe es nun einen Vertriebsstopp für das im NZZ-Libro-Verlag erscheinende Buch.
Auch die Buchhandlungen würden nicht mehr beliefert. Sie könnten lediglich noch ihre bereits bestellten Exemplare verkaufen, bestätigte gegenüber der Zeitung ein Verlagssprecher.
Moritz Leuenberger, der sich an vielem stört, wenn es um die Darstellung seiner Person und seines Tuns geht, störte sich dieses Mal an mehreren Passagen in dem Buch.
Seine Familiengeschichte sei «kreuzfalsch» wiedergegeben worden, publizierten die CH Media eine Meldung zum Knatsch der beiden Herren als erste. Falsch sei auch, dass wegen ihm (Leuenberger) ein Gesetz beschlossen worden sei, das eine Karenzfrist für die Übernahme von Mandaten vorschreibe.
Die CH Media, die ein Joint-Venture der AZ Medien und der NZZ-Regionalmedien sind, schrieb weiter, dass Moritz Leuenberger sich besonders vehement gegen die Passage wehre, dass ihm der Bundesrat damals das Flughafendossier entzogen habe. Leuenberger: «Eine gravierende Falschbehauptung.»
Gemäss «SonntagsZeitung» habe Leuenberger schon vor dem Erscheinen des Buches bei Herausgeber Urs Altermatt angerufen und diesen gebeten, niemand von der «NZZ am Sonntag» das Porträt verfassen zu lassen.
Urs Altermatt in der SoZ: «Ich habe ihm geantwortet, dass ich Bundesräte grundsätzlich nie vorgängig über die Namen der Autoren orientiere.» Er habe Leuenberger weder eine Zusicherung abgegeben noch ihn in den Glauben versetzt, dass niemand von der «NZZ am Sonntag» das Porträt verfassen werde.