In Österreich ist am Freitag erstmals die neue Tageszeitung «Österreich» erschienen. Damit sind in der Alpenrepublik nun 17 Titel erhältlich.
Das Blatt im Tabloid-Format zum Preis von 50 Cent (knapp 80 Rappen) setzt auf eine Kombination von Zeitungs- und Magazinanteilen. Die Erstausgabe ist im Hauptteil 64 Seiten stark, dazu kommen eine Bundesländer-Beilage mit 32 Seiten und zwei beigelegte Magazine im Hochglanzdruck mit jeweils 32 Seiten - alles in allem satte 500 Gramm.
Im Spektrum der österreichischen Tageszeitungen konkurriert der neue Titel vor allem mit dem auflagestarken Boulevardblatt «KronenZeitung» (Tagesauflage 850 000 Exemplare) und dem Massenblatt «Kurier» (Auflage täglich 240 000 Stück). Nach Angaben des Verlags setzt «Österreich» auf eine «jüngere, gebildete» Leserschicht.
Chefredaktor Claus Reitan will mit der Gestaltung «Antwort auf die Veränderung der Lesegewohnheiten geben» und dem «Bedürfnis nach Information, die auch Orientierung gibt, und Unterhaltung» nachkommen. 180 Journalisten sind in der Redaktion in Wien tätig.
Das Blatt, das wochentags in einer Auflage von 250 000 Stück und am Sonntag mit 600 000 Stück erscheinen soll, ist die achte Zeitungsgründung des Verlegers Wolfgang Fellner. Der Medienmacher war bisher am Magazinmarkt aktiv. Nach Angaben Fellners hat er in das Projekt, das sich am Vorbild der amerikanischen Zeitung «USA today» orientiert, 50 Millionen Euro investiert.
Der Start sei allerdings harzig verlaufen, meldete am Freitagmorgen die hämische Konkurrenz. Die Zeitung habe in vielen Kiosken gefehlt, und auch die Hauszustellung funktioniere nicht überall.
Wegen des grossen Seitenumfangs und der hohen Auflage sei es bei der Produktion zu technischen Schwierigkeiten beim Druck und bei der Auslieferung gekommen.