Der Staat soll Zeitungen retten, die für Verleger zum Verlustgeschäft geworden sind: In diesem Sinne fordert die Aktion «Medien für alle», ein Zusammenschluss von Filmschaffenden und Journalisten, die Einrichtung eines Notfallfonds zur Rettung des «Hebdo».
«Mit der Schliessung des `Hebdo` verliert die Romandie eine ihrer wichtigsten wöchentlichen Informationsquellen», heisst es im Kommuniqué der Aktion «Medien für alle», die sich als Gegenstück der SRG-kritischen Aktion Medienfreiheit sieht.
Der Vorwurf an Ringier Axel Springer: «Die Besitzer des `Hebdo` messen Erfolg am Profit und dieser ist abhängig von einem nicht mehr profitablen Anzeigenmarkt.» Das geflügelte Wort lautet einmal mehr «Digitalisierung». Diese führe dazu, dass Werbeeinnahmen zu den «grossen Playern ins Internet» abwandern.
Dass «l`Hebdo» - seit 2002 chronisch in den roten Zahlen - nach rein wirtschaftlichen Kriterien beurteilt wird, greife zu kurz. «Es ist dringend nötig, die Rentabilität der Presse an einem grösseren - gesellschaftlichen, politischen und kulturellen - Massstab zu messen», heisst es dazu.
Doch wer soll den Verlust auf sich nehmen, wenn Verleger nicht mehr erfolgreich sind? «Die Öffentlichkeit wird diese Mittel auf die eine oder andere Art ersetzen müssen», lautet die Forderung.
Konkret würde das heissen, dass Kantone und öffentliche Einrichtungen «einen Notfallfonds zur Rettung des `Hebdo` einrichten müssen als Übergangslösung zwischen dem jetzigen Verlegermodell und einem Beteiligungs- oder Vereinsmodell».