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Freitag
19.03.2021

Medien / Publizistik

CEO Axel Wüstmann bedankt sich bei der Politik für die «schnelle und pragmatische Hilfe»... (Bild: CH Media)

CEO Axel Wüstmann bedankt sich bei der Politik für die «schnelle und pragmatische Hilfe»... (Bild: CH Media)

Auch das Joint Venture der AZ Medien und der NZZ-Regionalmedien, CH Media, konnte dank massiver Staatshilfen im vergangenen Jahr einen Gewinn schreiben.

Die massiven Umsatzverluste seien «dank Kurzarbeit und Mediennothilfe des Bundes weitestgehend kompensiert worden», schreibt CH Media über den Gewinn von 22,8 Millionen Franken, der 2019 noch bei 18,8 Millionen Franken stand. Eine satte Steigerung um 18 Prozent.

Der Umsatzrückgang fiel mit 6,8 Prozent relativ harmlos aus und wird mit 417,8 Millionen Franken (Vorjahr: 448 Millionen Franken) ausgewiesen. Der «Cashflow aus Geschäftstätigkeit» stieg um 148,4 Prozent auf 105,1 Millionen Franken. 2019 wies das Medien-Konstrukt noch 42,3 Millionen Franken aus.

Das Ergebnis auf Ebitda-Stufe stieg um 16 Prozent auf 42,8 Millionen Franken, die Ebitda-Marge steht bei 10,2 Prozent (Vorjahr: 8,2 Prozent). Auf Ebit-Stufe ist der Anstieg 21,7 Prozent und das Ergebnis 24,1 Millionen Franken. Hier sind dann die Margen tiefer: für das vergangene Corona-Jahr 5,8 Prozent, im 2019 waren es 4,4 Prozent.

CH Media und mit ihr «verbundene Unternehmungen» hätten 6,9 Millionen Franken für Mediennothilfe TV/Radio erhalten. Aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung einiger Radio-Sender und TV-Stationen könne man «voraussichtlich 1,5 Millionen Franken zurückzahlen», heisst es dazu.

Anmerkung des Klein Reports: Hier handelt es sich um die 18 Millionen Franken, die Medienministerin Simonetta Sommaruga sozusagen «freihändig» noch im ersten Pandemie-Lockdown unter Notrecht an die konzessionierten Privat-Radio-Stationen verteilt hat. In der gleichen Phase gingen wegen möglicher Werberückgänge 50 Millionen Franken durch die Medienministerin an die SRG.

Zur allgemeinen Staatshilfe bedankt sich CEO Axel Wüstmann auch bei der Politik, mittels derer schnellen und pragmatischen Hilfe «wie der Kurzarbeitsentschädigung und Mediennothilfe» das Krisenjahr gemeistert werden konnte.

Neben den Staatsgeldern bereinigte CH Media auch das Portfolio. Der Verkauf der Multicolor Print AG und der Verkauf der Verbandszeitschriften an die Galledia Group AG haben Geld eingebracht. Der Buchverlag «AT Verlag» wurde an die BT Holding AG von Verleger Peter Wanner verkauft. Abgestossen wurde auch die Zeitung «Berner Landbote».