Anhaltende Inseratrückgänge lassen das «St.Galler Tagblatt» den Spargürtel enger schnallen. Die Redaktion am Oberen Graben, Aushängeschild der Ostschweizer Regionalzeitung, wird im Frühling 2018 geräumt.
Obwohl die Titel der NZZ-Regionalmedien - verglichen mit den Mitbewerbern - etwas besser dastehen, ist der Trend klar: «Das Inseratevolumen schrumpft derzeit deutlich», so Pascal Hollenstein, Leiter Publizistik Regionalmedien der NZZ, zum Klein Report.
Dies veranlasste das «St.Galler Tagblatt» und die «Luzerner Zeitung» zuletzt dazu, näher zusammenzurücken und vermehrt Inhalte auszutauschen. Durch die neue Zwei-Bünde-Struktur sollen zudem die Druckkosten reduziert werden.
Gemäss einem Bericht des Ostschweizer Kulturmagazins «Saiten» plant die «Tagblatt»-Stadtredaktion nun auch den Umzug vom bisherigen Standort am Oberen Graben an die Fürstenlandstrasse.
«Es handelt sich um rund ein Dutzend Mitarbeiter, die einen neuen Arbeitsort erhalten», erklärt Hollenstein dem Klein Report diesbezüglich. «Wir bauen am Hauptsitz, an der Fürstenlandstrasse in St. Gallen, einen neuen, grosszügigen Newsroom. Das bietet uns auch die Chance, die Prozesse der ressortübergreifenden Zusammenarbeit und der Konvergenz zwischen Print und Online weiter zu verbessern», führt er weiter aus.
Der Umzug der Stadtredaktion, die in den neuen Newsroom im Industriequartier St. Gallens integriert wird, soll im Frühling 2018 stattfinden. «Kostenüberlegungen haben dabei auch eine Rolle gespielt, waren aber eher zweitrangig», so Hollenstein.
Was danach mit dem Haus am Oberen Graben geschieht, sei noch nicht entschieden. Neben einem Verkauf bestehe auch die Möglichkeit einer Vermietung, erklärt Beat Hollenstein.
Um dem Inseraterückgang zu begegnen, sind beim «St. Galler Tagblatt» weitere Massnahmen denkbar. «Wir werden wohl weiterhin nach kreativen Ansätzen suchen müssen. Zusammen mit unseren Mitarbeitern wird uns das gelingen», sagt Hollenstein.