Angezählt, aber nicht ausgeknockt: So lässt sich das Fazit der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) nach den monatelangen Verhandlungen um die Live-Rechte an der Uefa Champions und Uefa Europa League zusammenfassen.
So hat es die SRG geschafft, sich die co-exklusiven Rechte an den Mittwochspartien der Königsklasse und an den Matches der Europa League zu sichern. Zudem haben die Verantwortlichen bei der SRG bei der Auswahl der Champions-Spiele ein Vorwahlrecht gegenüber dem Pay-TV-Sender Teleclub, der seinerseits die Rechte an allen Spielen hält.
Dies bedeutet, dass «SRF, RTS und RSI ihre Spiele exklusiv im Free-TV zeigen», erklärt Roland Mägerle, Leiter Business Unit Sport SRG und Leiter SRF Sport, gegenüber dem Klein Report. Zwar könne Teleclub das gleiche Spiel im Pay-TV ausstrahlen, jedoch nicht auf ihrem Free-TV-Sender Teleclub Zoom.
Wie dieses Vorwahlrecht zustande gekommen ist, will Mägerle nicht kommentieren. Auf jeden Fall bedeutet der Erfolg der SRG einen herben Schlag für den Bezahlsender Teleclub, der vor wenigen Tagen noch wie der eindeutige Sieger im Ringen um die Sportrechte aussah.
Doch wie hat es die SRG geschafft, mit einem Budget von gerade knapp 50 Millionen für Sportrechte, im Kampf um die begehrten TV-Rechte zu bestehen? «Glücklicherweise ist es nicht das Geld alleine, das im immer härter werdenden Markt um Sportrechte den Ausschlag gibt. Die SRG offeriert ein massgeschneidertes Programm für alle Sprachregionen der Schweiz», ist Mägerle überzeugt.
Zudem sei die SRG für die Veranstalter und Rechteinhaber ein zuverlässiger Partner, der mit einem über viele Jahrzehnte aufgebauten Know-how bei der Übertragung von Fussballevents punkte. «Wir bieten einem Millionenpublikum vor den Fernsehern, Radios und Onlinegeräten Livesport in bester Qualität», so der Leiter bei SRF Sport.
Besonders freue es ihn «für das Publikum, dass es der SRG als einzigem Free-TV-Sender in Westeuropa gelungen ist, Rechte an der Königsklasse im Fussball zu sichern». Wie viel sich die SRG dies kosten lässt, darüber gibt Mägerle keine Auskunft.
Eins steht aber fest: Für den Schweizer Fussballfan ist das zähe Ringen der SRG um die Fussballrechte ein Segen, denn im Gegensatz zu ihren deutschen und österreichischen Nachbarn können sie auch ab der Saison 2018/19 noch mindestens ein Champions League-Spiel pro Woche kostenlos zu Hause vor dem Fernseher mitverfolgen.