Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) hat 2018 54,3 Millionen Franken mehr eingenommen als im Vorjahr. Für den Verkauf eines Grundstücks wurden 63,2 Millionen verbucht. Trotzdem fiel der Gewinn von 29,5 Millionen auf 6,8 Millionen Franken.
Denn die SRG hat im letzten Jahr deutlich mehr ausgegeben: Auf Kostenseite erhöhte sich alleine der Programm- und Produktionsaufwand um 50 Millionen Franken.
Das Unternehmen begründet dies mit den hohen Kosten für die Übertragungsrechte und Produktionen der Sport-Grossereignisse des letzten Jahres, darunter die Olympischen Winterspiele oder die Fussball-Weltmeisterschaft. Weiter hätten «Rückstellungen im Distributionsbereich» die Kosten in die Höhe getrieben.
Auch der Personalaufwand erhöhte sich um deutliche 20,4 Millionen Franken. Die Zunahme wird von der SRG «hauptsächlich auf Rückstellungen im Rahmen des Spar- und Reinvestitionsprogrammes» und «in geringem Masse auf die Kosten für die Lohnentwicklung» zurückgeführt.
Die SRG habe im Geschäftsjahr 11,2 Millionen für den Sozialplan und 34,1 Millionen für weitere Restrukturierungskosten zurückgestellt, um den seit Anfang Jahr laufenden Reformplan vorzubereiten. Insgesamt müsse die SRG 80 Millionen Franken sparen. Weitere 20 Millionen will das Unternehmen ins Programm und in die Entwicklung digitaler Angebote investieren.
Auf Seite der Einnahmen war die Entwicklung – mit Ausnahme des Grundstück-Verkaufs – negativ. So sanken die Empfangsgebühren aufgrund der Kosten für den Systemwechsel um 12,1 Millionen Franken. Und auch der kommerzielle Ertrag, wozu vor allem die Werbeeinnahmen gehören, reduzierten sich um 11,9 Millionen Franken.
Die SRG erklärt die schlechtere Performance mit den «Entwicklungen auf dem Werbemarkt und namentlich einer Verlagerung der Werbeausgaben auf digitale Kanäle und Social-Media-Plattformen». Beachtlich ist hingegen, dass die Goldbach Group im gleichen Zeitraum ein weiteres Rekordergebnis verbuchen konnte, wie aus dem Geschäftsbericht der Tamedia hervorgeht.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die SRG einen Verlust. Denn die Umsetzung der geplanten Sparmassnahmen brauche Zeit. Voraussichtlich ab 2020 wird dann wieder ein «ausgeglichenes Ergebnis» prognostiziert.