Brot und Spiele für das Volk: Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) hat im letzten Jahr mehr Geld für Unterhaltung und Sport ausgegeben und sparte dafür bei Information, Kultur und Bildung. Alleine für Sportrechte zahlte sie 51,2 Millionen Franken, wie die SRG erstmals offenlegte.
Für Informationsprogramme investierte die SRG insgesamt 39 Prozent ihrer Programmausgaben oder 605 Millionen Franken. Das sind 21 Millionen weniger als im Vorjahr, was die Gesellschaft damit begründet, dass im 2016 keine eidgenössischen Wahlen stattgefunden haben.
Auch im Bereich Kultur, Gesellschaft und Bildung wurde der Rotstift angesetzt, insgesamt sparte die SRG dort sogar knapp 29 Millionen Franken. Die Gesamtausgaben beliefen sich dabei auf 281 Millionen.
Dagegen erhöhten sich die Ausgaben für Unterhaltung und Filme um 10 Millionen auf nun 366 Millionen. Damit investierte die SRG anteilsmässig insgesamt 23 Prozent in diesen Bereich, was Unterhaltung und Filme hinter Information zur zweitbedeutendsten Sparte macht.
Ins Gewicht fiel insbesondere die Sonderproduktion «Gotthard», welche die SRG und ihre Unternehmenseinheiten 5,7 Millionen Franken kostete (Gesamtkosten: 11 Millionen). Die restlichen Gelder stammten von ausländischen Koproduzenten sowie aus der Filmförderung.
Deutlich mehr zahlte die SRG auch für den Sport. Aufgrund mehrerer Grossereignisse (Fussball-Europameisterschaft, Olympische Sommerspiele, Ski-WM), die 2016 stattgefunden haben, erhöhten sich die Ausgaben sogar um 30 Millionen Franken auf 210 Millionen.
Im Sinne von «noch mehr Transparenz», so die SRG, wurden erstmals die Kosten für Sportrechte bekannt gegeben - allerdings nicht aus dem letzten Jahr, sondern als «Durchschnittskosten der letzten vier Jahre». Diese betrugen durchschnittlich 51,2 Millionen Franken Bruttokosten, ohne Abzug allfälliger Weiterverkäufe oder Sublizenzierungen.